Gen ADAM33 plagt Asthmatiker

Britische Uni forscht – Genome Therapeutics patentiert – Schering-Plough entwickelt Medikament

Ein britisch-amerikanisches Forschungsteam hat entdeckt, dass ein einziges Gen für einen Großteil der Asthma-Erkrankungen verantwortlich ist. Im Zuge einer fünfjährigen Studie wiesen die Wissenschaftler unter der Leitung der University of Southampton nach, dass die vererbte Mutation eines neu identifizierten Gens namens ADAM 33 allein aber nicht ausreicht, um Asthma auszulösen. Umweltfaktoren wie Hausstaubmilben, Pollen, Pilze und Tierfelle sind nach wie vor Auslöser der Krankheit. Die britischen Forscher arbeiteten mit zwei US-Firmen, der Genome Therapeutics Corporation und dem Pharmakonzern Schering-Plough zusammen.

Die Mutation scheint Asthmatiker zusätzlich zu sensibilisieren, so Stephen Holgate von der University of Southampton, der den britischen Forschungsteil leitete. Holgate schätzt, dass die Identifikation des Asthma-Gens nicht nur zu neuen Behandlungen, sondern auch zu einem genetischen Screening von Neugeborenen führen wird. Bei Babys soll so die Wahrscheinlichkeit eines Asthma-Risikos festgestellt werden.

Prinzipiell besitzt jeder Mensch das Gen ADAM33. Gewöhnlich unterstützt ein Protein des Gens die Funktion der Atemwege in den Lungen. Bei Asthmatikern schwellen die Atemwege an und kontrahieren sich zu stark. Die Folge sind Husten, pfeifende Atemgeräusche und Atemnot. „Es wurden 55 Mutationen im ADAM33-Gen entdeckt. Die meisten Menschen tragen vermutlich eine mutierte Version, selbst wenn sie nie an Asthma litten“, erklärte Holgate. Er sagte, dass es höchstwahrscheinlich ist, dass die am schwersten von Asthma betroffenen Patienten mehrere Mutationen besitzen. Schering-Plough hat bereits die Suche nach einem Medikament zur Blockierung der mutierten Version des ADAM33-Proteins begonnen.

Die Entdeckung des neuen Asthma-Gens soll auch Fragen, wie z.B. das Gen mit Umwelt- und Lifestyle-Faktoren zusammenspielt, klären. Genome Therapeutics hat bereits ein Patent für das Gen eingereicht. Die Publikation der Forschung wurde verschoben. Man wartet, bis die US-Patentstelle das Verfahren, das einen 560 Seiten starkten Antrag umfasst, abgeschlossen hat. Die britische Universität soll von den kommerziellen Einnahmen für das Gen profitieren.

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Sandra Standhartinger pte.online

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