Der weltweiten Konkurrenz überlegen – Eiweiße als Superkleber

Vom Eiweiß zum Hochleistungsklebstoff<br>Dr. Markus Valtiner / Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH <br>

Dr. Markus Valtiner, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Eisenforschung, konnte sich zusammen mit seinem amerikanischen Kollegen Prof. Scott Shell der Universität Santa Barbara (Kalifornien) gegen eine Vielzahl weltweiter Konkurrenten im Rennen um eine Millionenförderung durch das ‚Materials World Network‘ (sinngemäß: Netzwerk der Materialforschung) durchsetzen.

Valtiner und Shell erhalten für einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt rund eine halbe Million Euro um die Funktionsweise von Eiweißen derart zu optimieren, dass sie in der Biosensorik, in der Arzneimittelherstellung und als Gewebegerüst sowie Kleber und Haftmittel verwendet werden können.

In dem gemeinsamen Forschungsvorhaben verbinden die Wissenschaftler in einer einzigartigen Weise Theorie und Experiment. Valtiner übernimmt den experimentellen Teil der Arbeiten und untersucht mit Hilfe eines Rasterkraftmikroskops die Verbindung von Eiweißen an fest-flüssigen Grenzflächen.

Shell wird die molekularen Strukturen mittels computergestützter Simulationen auflösen. Gelingt das ehrgeizige Forschungsvorhaben, ist der Weg frei für eine neue Generation biokompatibler, umweltfreundlicher und nachhaltiger Superkleber.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die National Science Foundation der USA (amerikanisches Pendant zur Deutschen Forschungsgemeinschaft) und weitere europäische Förderorganisationen kooperieren im sogenannten ‚Materials World Network‘ um die Zusammenarbeit zwischen Europa und den Vereinigten Staaten im Bereich der Materialforschung zu stärken.

Da die geförderten Projekte in Konkurrenz zu nationalen Forschungsvorhaben stehen, werden nur besonders herausragende Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von drei Millionen Euro gefördert. Dieses Jahr haben sich weltweit nur 20 Projekte durchgesetzt.

Media Contact

Yasmin Ahmed Salem Max-Planck-Institut

Weitere Informationen:

http://www.mpie.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer