Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt neuen Sonderforschungsbereich

Neuer Schwerpunkt führt Physik, Organische Chemie und Genetik zusammen

An der Universität Bielefeld hat sich ein neuer interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt gebildet, in dem Experimental- und theoretische Physiker, Chemiker und Genetiker gemeinsam der Frage nachgehen, welche physikalischen Vorgänge zum Beispiel an biologischen Makromolekülen lebender Zellen ablaufen. Die Formierung dieses neuen, stark zukunftsorientierten und in Deutschland einmaligen Forschungsverbundes in Bielefeld belohnte jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit der Bewilligung eines neuen Sonderforschungsbereiches unter dem Titel „Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen“. Die Universität Bielefeld und dieser Sonderforschungsbereich erhalten in den nächsten drei Jahren für die erste Förderperiode ab 1. Januar 2002 rund sechs Millionen Mark zusätzlich. Sonderforschungsbereiche haben in der Regel eine Laufzeit von zwölf Jahren. Sprecher dieses neuen Sonderforschungsbereichs ist der Experimentalphysiker Professor Ulrich Heinzmann.

Wissenschaftler aus den drei Fakultäten Biologie, Chemie und Physik der Universität Bielefeld bringen die modernsten experimentellen Präparations- und Analyseverfahren der Nanotechnologie, der Gentechnologie, der Biochemie, der organischen Chemie, der atomar auflösenden Mikroskopie sowie der zeitauflösenden Laserspektroskopie ein, um in Zusammenarbeit mit den Theoretikern, die zum Beispiel entsprechende Computersimulationen durchführen, die physikalischen Grundlagen und Abläufe beispielsweise der DNA-Protein- oder Protein-Protein-Wechselwirkungen in lebenden Zellen und in Modellsystemen am einzelnen Molekül zu studieren, zu verstehen und zu steuern. Die aus diesen Arbeiten der Grundlagenforschung zu erwartende Erkenntnis wird aber über diese Systeme hinaus wichtig sein für das gesamte Gebiet der Genetik, Chemie, Biophysik und Nanowissenschaften. In Bielefeld wendet sich jetzt auch die Physik der Erforschung der Grundlagen der Biowissenschaften auf der Ebene einzelner Moleküle zu. Diese neuen Forschungen werden sich auch in der Lehre in Form neuer Studiengänge und Ausbildungsschwerpunkte widerspiegeln.

Kontakt: Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Ulrich Heinzmann, Telefon 0521/106-5469, Dr. Markus Drescher, Telefon 0521/106-5470.

Media Contact

Dr. Gerhard Trott idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer