Olympia: Peking will Regenwolken abschießen
Wasserschlachten auf dem Rasen wie bei der Fußball-Europameisterschaft soll es bei den Olympischen Spielen nicht geben: Bei dem Sportgroßereignis, das am 8. August beginnt, will China Regenfälle über dem Stadion durch Geschosse mit Chemikalien verhindern. Das berichtet das Technologie-Magazin Technology Review [2] in seiner aktuellen Ausgabe 7/08.
In Peking liegt die durchschnittliche Regenwahrscheinlichkeit im August bei 50 Prozent. Niederschläge könnten den Sportlern im nach oben hin offenen Olympia-Stadion, in das bis 91.000 Zuschauer passen, durchaus Schwierigkeiten machen. Um das zu verhindern, setzt die chinesische Regierung ihr 1500 Mann starkes „Wetterveränderungsbüro“ ein: Ausgerüstet mit insgesamt 7113 Flugabwehrraketen und 4991 Raketenwerfern, sollen die Wetterkontrolleure nahende Wolken mit Silberjodid und Trockeneis beschießen, damit die ihre nasse Fracht rechtzeitig vor dem Stadion fallen lassen. Wenn das nicht reicht, greifen sie zu anderen Chemikalien: Kühlmittel aus flüssigem Stickstoff sollen die Anzahl der Tropfen erhöhen und ihre durchschnittliche Größe reduzieren, damit die Wolken stabil bleiben.
Das chinesische Wetterveränderungsbüro wurde ursprünglich gegründet, um Regen in die trockenen Regionen im Norden zu bringen, wo Sandstürme aus der Wüste Gobi die stete Gefahr von Dürren und Hungersnöten bergen. Derartige Versuche gibt es schon seit dem Jahr 1946, als US-Wissenschaftler entdeckten, dass Silberjodid das Abregnen von Wolken beschleunigen kann. In vielen Staaten weltweit – auch in Deutschland – laufen noch heute Projekte zur Wetterkontrolle.
Allerdings werden sie durch strengere Umweltauflagen erschwert, und bislang konnte noch kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden, dass die Technologie wirklich funktioniert.
Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen
Sylke Wilde
Heise Medien Gruppe
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 [0] 511 5352-290
Telefax: +49 [0] 511 5352-563
sylke.wilde@heise-medien.de [4]
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/tr/08/tr072008.jpg
[2] http://www.technology-review.de
[3] http://www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/tr/08/tr072008.jpg
[4] mailto:sylke.wilde@heise-medien.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.heise-medien.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…