Diebstahlsicherung für Solarmodule

Wissenschaftler der auf erneuerbare Energien spezialisierten staatlichen Forschungsanstalt ENEA haben eine Diebstahlsicherung für Solarmodule entwickelt. Der über GPS gesteuerte „Pv Guardian“ besteht aus einem Chip, der bereits während der Entstehung der Photovoltaikzelle in der Fabrik eingebaut wird.

„In den Chip werden die geographischen Koordinaten einprogrammiert, die eine für einen bestimmten Standort gedachte Anlage aufweist,“ erklärt Projektleiter Francesco Roca. „Wird das Panel abgebaut und an einen anderen Ort transportiert, muss es von einem zugelassenen Experten umprogrammiert werden. Nur ein bestimmter Personenkreis ist im Besitz des dazu erforderlichen Geheimcodes. Wird das Passwort nicht oder unrichtig eingegeben, wird das Modul in wenigen Sekunden funktionsunfähig.“

Die Produktionskosten des Prototypen bewegen sich bei etwa 70 bis 80 Euro. „Wenn Pv Guardian in Serienproduktion geht, dürften die Herstellungskosten auf 40 Euro sinken,“ meint Roca. Das sei deutlich billiger als die Einschaltung eines Sicherheitsdienstes oder der Abschluss einer Diebstahlversicherung. Zur kommerziellen Verwertung des „elektronischen Vorhängeschlosses“ seien bereits Verhandlungen mit mehreren Industrieunternehmen im Gang. Angesichts der hohen Schadenssummen bestünden jedenfalls gute Absatzmöglichkeiten weltweit, zeigt sich Roca zuversichtlich.

In Italien kommt es immer häufiger zu Diebstählen in Solaranlagen. Der spektakulärste Fall ist der des 3,3-MW-Solarparks, den der halbstaatliche Versorger Enel in der Ortschaft Serre Persano bei Salerno betreibt.

Dort sind im Verlaufe des vergangenen Jahres 7.000 von insgesamt 60.000 Modulen „abhanden“ gekommen. Aufsehen erregt hatte im Dezember 2007 ein Einsatz der italienischen Wasserschutzpolizei, die auf Schiffen vor der apulischen Küste gestohlene Panele im Werte von 100.000 Euro aufgespürt und den Weitertransport nach Marokko verhindert hat.

Media Contact

Harald Jung pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.enea.it

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