Das Atom als Datenspeicher

Diese tunnelmikroskopische Aufnahme zeigt eine etwa 5millionenfache Vergrößerung von Mangan-Atomen, die auf Silber zum CAU-Schriftzug angeordnet wurden. Copyright: CAU

Die Kieler Uni im norddeutschen Sonderforschungsbereich Nanomagnetismus

Die Nanophysiker der Kieler Universität haben einen neuen Fisch an Land gezogen: Sie sind am Sonderforschungsbereich (SFB 668) „Magnetismus vom Einzelatom zur Nanostruktur“ beteiligt, der zum 1. Januar 2006 offiziell startet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Forschungsverbundprojekt, das an der Hamburger Universität koordiniert wird, zunächst für die Dauer von vier Jahren. Es ist beispielhaft für die wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden norddeutschen Hochschulen.

Im neuen Forschungsprogramm suchen die Wissenschaftler nach Methoden, immer mehr Daten auf immer kleineren Informationsträgern magnetisch zu speichern. Die Kieler Forschergruppe um Professor Richard Berndt wird unter anderem untersuchen, wie viele Atome mindestens nötig sind, um auf einer Oberfläche einen ultrakleinen Permanentmagneten zu bauen, der als eine einzelne Speicherzelle fungieren könnte. Zur Herstellung dieser winzigen Magnete verwenden die Physiker Rastertunnelmikroskope, mit denen sich einzelne Atome abbilden und bewegen lassen.

Mit Sonderforschungsbereichen fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Grundlagenforschung an Universitäten. Sie sind einem strengen Beantragungs- und Begutachtungsverfahren unterworfen und darum ein Ausweis für einen exzellenten Forschungsstandort. Derzeit werden vier Sonderforschungsbereiche an der Kieler Universität geleitet, und an vier weiteren – mit dem neuen SFB 668 – ist sie beteiligt.

Der Prorektor der Christian-Albrechts-Universität (CAU), Professor Thomas Bauer, freut sich über die Entscheidung der DFG: „Die Beteiligung an diesem SFB ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Universität und der gesamte Norden in den Nanowissenschaften national und international Spitzenforschung betreibt.“ Erst Anfang dieser Woche gab es für den Bereich Nanoanalytik vom Wissenschaftsministerium 1,4 Millionen Euro für die Kieler Uni. Auch die Norddeutsche Initiative Nanomaterialien (NINa) wird an der CAU koordiniert.

Kontakt:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Experimentelle und Angewandte Physik
Prof. Dr. Richard Berndt
Tel: 0431/880-3946, Fax: 0431/880-2510
e-mail: berndt@physik.uni-kiel.de

Media Contact

Susanne Schuck idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-kiel.de/

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