Videos per Telefonleitung auf den TV

Siemens präsentiert neues Bild-Komprimierungsverfahren

Gemeinsam mit dem Anbieter von Video Codecs und Multimedia Applikationen MainConcept haben Forscher von Siemens ein System entwickelt, mit dem sich via DSL Videos auf den TV-Bildschirm laden lassen. Bisher scheiterten derartige Versuche an den riesigen Datenströmen die für eine gute Bildqualität erforderlich sind. Das System kann jedoch durch neue Videostandards die Bilddatenströme extrem komprimieren und erlaubt „ruckelfreien“ Videogenuss.

Mit dem Verfahren sind die Forscher der Idee des Fernsehers als Multimedia-Zentrale ein gutes Stück näher gekommen. Ein TV wird mit einem Zusatzgerät, einer so genannten Set-Top-Box, an die Telefonleitung angeschlossen. Ganz ohne Programmier- und Computerkenntnisse lassen sich anschließend per Fernbedienung Internetseiten aufrufen, Video-Telefonkonferenzen führen oder Videos abrufen. Vor allem Video-on-Demand (Video auf Wunsch) gilt unter Experten als viel versprechend. Der Gang in die Videothek soll damit überflüssig werden. Ein Tastendruck auf die Fernsteuerung genügt, schon lässt sich per Telefonleitung der Lieblingsfilm auf die Mattscheibe holen. Bislang scheiterte diese Zukunftsvision jedoch an der Größe der notwendigen Bildmenge.

Durch das neue System, das Videobilder mit dem neuen Kompressionsstandard in platzsparende Datenpakete wandelt, diese effektiv via DSL-Leitung verschickt und am Fernseher schließlich in ein fließendes Videobild umsetzt, kann das Multimedia-TV aber bald zur Realität werden. Zur Übertragung nutzten die Siemens-Forscher den üblichen MPEG-2-Standard. Das MPEG-2-Signal besteht aus einem Transportstrom und einem Informationsstrom. Während der MPEG-2-Transportstrom unangetastet blieb, gelang es den Forschern den Informations-MPEG-2-Strom durch H.264 zu ersetzen.

Anschließend mussten sie einen MPEG-2-Transportstrom mit H.264-Video-Daten beladen. Durch die zeitliche Verschiebung der Bild-Bits lassen sich trotz schwankender Bilddatenmengen gleichmäßige Datenflüsse erzeugen, die sich über die existierende DSL-Infrastruktur ohne große Probleme übertragen lassen. Zusammen mit einer neuen Set-Top-Box, die den H.264-Standard decodiert, können nun erstmals digitale Informationen am Fernseher wieder zu einem flüssigen Bild zusammengesetzt werden.

Media Contact

Wilhelm Bauer pressetext

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer