Straßenlaternen als schnelle Ladestationen für Elektrofahrzeuge

Prototyp-Präsentation Hochschule Koblenz/Röllinghoff

Die Idee, bestehende Infrastruktur von Straßenlaternen zum Laden von Fahrzeugen zu nutzen, ist nicht neu. Doch die bereits erhältlichen Lösungen für das Laden an Straßenlaternen haben sich auf dem Markt bisher nicht durchgesetzt.

Das Kooperationsteam sieht den Grund hierfür vor allem in der langen Ladedauer, die bei den bestehenden Konzepten benötigt wird. Der Prototyp zeigt, dass es auch anders geht: Mit einer Ladegeschwindigkeit, die sonst nur Schnell-Ladesäulen bieten, kann unter den richtigen Voraussetzungen auch an Straßenlaternen oder den Laternenmasten auf Betriebshöfen geladen werden.

Durch die neue Technik verkürzt sich die Ladezeit deutlich: Mit jeder Minute Ladezeit lädt man etwa drei Kilometer Reichweite auf, so dass das Vollladen je nach Auto in knapp zwei Stunden erledigt sein kann.

„Damit könnten zukünftig E-Autos öfter mal eben auf dem Parkplatz beim Discounter oder auf dem Mitarbeiterparkplatz beim Arbeitgeber aufgeladen werden. Das wäre vergleichbar mit dem Laden eines Smartphones, wie es inzwischen auch an vielen öffentlichen Orten möglich ist“, so Projektleiter Prof. Dr. Johannes Stolz aus dem Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz.

Beim jüngsten Treffen der Forschungsgemeinschaft nahmen Vertreterinnen und Vertreter von evm und Hochschule Koblenz das Demonstrationsmodell der schnellen Laternenladesäule in Augenschein. Bei dieser Gelegenheit diskutierten sie weitere Ideen zu deren Verbesserung sowie Nutzung.

Student Domenic Frank, der derzeit im Masterstudiengang Systemtechnik seine Abschlussarbeit über dieses Projekt schreibt, erklärte die Fortschritte, die Entwicklung des Prototyps sowie die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Konzepts hin zu einer praktischen Realisierung im städtischen Netz.

„Die Zusammenarbeit der Hochschule mit der evm in diesem Projekt basiert vor allem auf einem ständigen Informationsaustausch, bei dem immer wieder die Untersuchungsergebnisse mit den Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen worden sind“, betont Kathrin Laymann vom Team Städte- und Energiepolitik der evm, „Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen und Gesellschaften der evm-Gruppe haben im Laufe des Projektes ihre Erfahrungen miteinfließen lassen.“ Zudem habe die evm Elektrofahrzeuge zum Messen und Versuchen bereitgestellt.

Nach dem ersten Prototyp an der Hochschule wird nun intern geprüft, ob weitere Prototypen bei der evm getestet werden und welche Anforderungen diese erfüllen sollten.

Prof. Dr. Johannes Stolz
stolz@hs-koblenz.de

Media Contact

Christiane Gandner M.A. idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.hs-koblenz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer