Erste 800-kV-HGÜ-Leitung in China im Vollbetrieb

Siemens Energy und der Energieversorger China Southern Power Grid haben den zweiten Pol des Rekord-Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssystems (HGÜ) in Betrieb genommen, das große Mengen sauberer Wasserenergie in die Provinz Guangdong transportiert.

Die Übertragungskapazität hat sich damit auf 5.000 Megawatt (MW) verdoppelt. Da ein Pol mit plus 800 Kilovolt (kV) und der andere mit minus 800 kV arbeitet, wird zwischen den Polen die weltweit höchste Spannungsdifferenz von 1.600 kV Gleichstrom erreicht. Im Dezember 2009 hatte die Verbindung bereits den Weltrekord für den ersten Gleichstrombetrieb auf einem Spannungsniveau von 800 kV aufgestellt. Seit diesem Zeitpunkt arbeitete der erste Pol ohne Unterbrechung mit seiner Nennleistung von 2.500 MW.

„Das war ein wirklich ehrgeiziges Projekt mit wegweisenden Produktentwicklungen. Dennoch ist es uns gelungen, die Verbindung schneller als geplant umzusetzen. Mit Gleichstromverbindungen auf ultrahohen Spannungsebenen haben wir nun die Übertragungstechnologie der Zukunft in unserem Portfolio. Diese ist perfekt dazu geeignet, sauberen, erneuerbaren Strom über Tausende von Kilometern zu den Kunden zu transportieren – und das fast ohne Verluste“, sagte Dr. Udo Niehage, CEO der Division Power Transmission im Siemens-Sektor Energy.

Der umweltfreundliche, CO2-freie Strom mit 5.000 MW Leistung, der von mehreren Wasserkraftwerken in der abgelegenen, regenreichen Provinz Yunnan erzeugt wird, wird mit minimalen Verlusten zu den rasch wachsenden Industriegebieten im Flussdelta von Pearl transportiert. Dort liegt die Provinz Guangdong mit ihren Millionenstädten Guangzhou und Shenzhen. Verglichen mit den fossil befeuerten Kraftwerken der Provinz Guangdong werden so jährlich 30 Megatonnen an CO2-Emissionen vermieden.

Das HGÜ-System zwischen Yunnan und Guangdong überbrückt eine Distanz von fast 1.500 Kilometern. Die neue, ultrahohe Spannungsebene von 800 kV ermöglicht Übertragungsnetzbetreibern weltweit den kostengünstigen und verlustarmen Transport großer Mengen elektrischer Energie sogar über noch größere Distanzen. Die HGÜ-Technik mit ultrahohen Spannungen erlaubt eine Stromübertragung über Entfernungen von 3.000 Kilometern und mehr. Bei 5.000 MW betragen die Transportverluste nur 2 Prozent pro 1.000 Kilometer zuzüglich weniger als 1,5 Prozent Verlust für die Konverter-Stationen auf der Sender- und Empfängerseite der Übertragungsleitung.

Zusammen mit seinen chinesischen Partnern hat Siemens das gesamte HGÜ-System für das Yunnan-Guangdong-Projekt entworfen und die Kernkomponenten für diese bahnbrechende Technologie entwickelt und bereit gestellt. Dazu gehören 800kV- und 600kV-Konverter, Transformatoren, Gleichstromfilter und alle 800 kV-Gleichstrom-Komponenten.

Energieeffiziente HGÜ-Systeme für eine verlässliche und verlustarme Übertragung von großen Mengen Strom über lange Entfernungen hinweg gehören zum Umweltportfolio von Siemens, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Milliarden Euro erwirtschaftete. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart; das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin in Summe an CO2 jährlich ausstoßen. Für das Geschäftsjahr 2011 werden die jährlichen CO2-Einsparungen voraussichtlich mindestens 300 Millionen Tonnen betragen. Das entspricht ungefähr den derzeitigen Emissionen von sechs großen Städten – New York, Tokio, London, Singapur, Hongkong und Rom.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.

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