Durchbruch beim nachtankbaren Akku

Für die Version eines Akkumulators, der durch eine Tankflüssigkeit schnell aufgeladen werden kann, melden Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen entscheidenden Fortschritt. Sie entwickelten ein zähflüssiges Lithium-Ionen-Material, mit dem sie die Effizienz ähnlicher Ansätze entscheidend verbessern. Elektroauto-Akkus könnten damit nach Ansicht der Froscher bei gleicher Leistung künftig nur halb so groß ausfallen als bisher und zudem ähnlich schnell wie Benzin- und Dieselautos nachbefüllt werden.

Dickflüssige Elektroden

Die Forscher um Craig Carter und Yet-Ming Chiang kombinierten dazu die Vorteile von Batterien mit jenen der Flüssigkeits-Akkus. Bei herkömmlichen Feststoff-Akkus sind positive und negative Elektroden an einem Ort, an dem Stromfluss erzeugt wird. Bei Ladung und Entladung bewegen sich die Elektronen von einer Elektrode zur anderen. Flüssigbatterien speichern Energie hingegen getrennt von der Kammer, in der diese bereitgestellt wird, liefern dabei jedoch bisher nur eine geringe Energiedichte.

Für die „Semi-solid Lithium-Ion Battery“ verkleinerten die Forscher die festen Elektroden in mikroskopisch kleine Teilchen. Diese können nun getrennt vom stromproduzierenden Bereich der Batterie in einer flüssigen Elektrolyt-Lösung gespeichert und durch einen Filter gepumpt werden. Das Ergebnis ist in seiner Konsistenz ähnlich dickflüssig wie Rohöl und wurde von den Forschern daher auch „Cambridge Crude“ bezeichnet.

Kleinere Elektroauto-Akkus

Der größte Vorteil der Flüssigkeit ist ihre Energiedichte, die zehnmal höher liegt als bei bisherigen Ansätzen. Der Akku von Elektroautos könnte damit bei gleicher Leistung ungefähr 50 Prozent kleiner ausfallen als bei verfügbaren Systemen und gleichzeitig durch den Austausch der Flüssigkeit in kurzer Zeit „nachgetankt“ werden, sagen die Forscher. Doch auch für Zwischenspeicher im großen Stil gilt der Ansatz als vielversprechend. 2013 soll der erste Prototyp eines Batteriesystems mit der patentierten Technik fertig sein.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://web.mit.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer