SFC bringt Brennstoffzelle für Segelyachten auf dem Markt

Der Münchner Brennstoffzellenhersteller Smart Fuel Cell (SFC) hat eine Brennstoffzelle zur Versorgung von Segelyachten auf den Markt gebracht. Das mit einer Direktmethanolbrennstoffzelle (DMFC) ausgestattete System leistet maximal 50 Watt, wiegt nur sieben Kilogramm und kann ein Schiff komplett mit elektrischer Energie versorgen. Den Stückpreis gibt der Vertriebspartner von SFC, das französische Unternehmen Max Power, mit rund 4550 Euro plus Mehrwertsteuer an.


Die MTC 100 genannte Brennstoffzelle ist eine Weiterentwicklung der SFC 50, die Smart Fuel Cell im vergangenen Sommer 2004 vorstellte. Dieses System war bereits für den transportablen Einsatz konzipiert, beispielsweise in Wohnmobilen oder in mobilen Messstationen. Mit dem neuen Modell stellt das bereits mehrfach als besonders innovativ ausgezeichnete Unternehmen nun ein speziell für den Bedarf von Seglern ausgelegtes System vor.

Vorgesehen ist die Brennstoffzelle mit den Maßen einer Aktentasche als fest eingebautes Ladegerät für Bordakkus von Segelschiffen. Diese werden bislang meist noch mit Diesel- oder Benzinaggregaten aufgeladen, die sehr viel höhere Leistungen liefern können, jedoch um ein Vielfaches schwerer sind und zudem Lärm und Abgase mit sich bringen. Mit den nahezu geräuschlosen Brennstoffzellen kann die elektrische Energie hingegen sehr viel komfortabler erzeugt werden. Das System wird dabei so geregelt, dass es automatisch anspringt, wenn die Batteriespannung einen bestimmten Wert unterschreitet.

Die Vorteile der Zelle liegen nicht nur in der Lärmbelastung: Damit die lauten Aggregate mit Verbrennungsmotor immer nur kurze Zeit laufen müssen, sind Schiffe häufig mit besonders großen Akkukapazitäten ausgestattet. In Kombination mit der Brennstoffzelle reichen jedoch kleinere Akkus aus, da die Zelle viele Stunden am Tag laufen kann. Das spart Kosten und Gewicht. Zudem ist die Lebensdauer des Akkus bei einem solchen System höher, da wegen der kontinuierlicheren Energiezufuhr die Schwankungen des Ladezustands geringer sind.

Als Energiequelle des DMFC-Stacks dient Methanol, das von SFC und seinen Partnern in 5-Liter-Plastikkartuschen vertrieben wird. Eine Kartusche soll dabei einen etwa 72-stündigen Betrieb bei voller Leistung ermöglichen, was einer Energiemenge von etwa 3,6 Kilowattstunden entspricht. Der Preis für eine Einwegkartusche liegt bei knapp 32 Euro. Die minimale Lebensdauer des Stacks geben die Hersteller mit 1.500 Betriebsstunden an, es könnten jedoch ohne weiteres auch 5.000 Stunden erreicht werden. Dann muss nicht etwa das ganze System ausgetauscht werden, sondern nur der Stack, dessen Leistung am Ende der Lebensdauer dramatisch absinkt.

Erste Tests auf hoher See hat das System bereits überstanden: Beim DaimlerChrysler North Atlantic Challenge versorgte die Zelle die 15-Meter-Yacht „SY Mamelie“ mit Strom. Auf der dreiwöchigen Reise zwischen New Port und Hamburger betrug der Methanolverbrauch etwa 30 Liter.

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Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

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