Frischzellenkur für Kohlekraftwerk
Zusammen mit vielen anderen Staaten hat sich Deutschland mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls 1997 dazu verpflichtet, den Ausstoß schädlicher Treibhausgase bis 2012 deutlich zu reduzieren. Diese Vorgabe stellt vor allem die Betreiber von Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden, vor eine Herausforderung, da sie naturgemäß zu den größten Produzenten des Treibhausgases Kohlendioxid zählen. Bei einer Routineüberholung wurde deshalb das Steinkohlekraftwerk Mehrum in Niedersachsen mit Siemens-Technik modernisiert. Der Einbau einer neuen Dampfturbine, deren Laufschaufeln ein optimiertes dreidimensionales Design aufweisen, steigerte den Wirkungsgrad der 25 Jahre alten Anlage um zwei Prozentpunkte auf 40,5 Prozent. Was zunächst nicht sehr beeindruckend klingt, ist ein enormer Fortschritt. Die Effizienzsteigerung entspricht einer Mehrleistung von 38 Megawatt. Um diese Menge Strom zu erzeugen, müssten rund 76.500 Tonnen Kohle verbrannt werden. Diese Ersparnis an fossilen Brennstoffen entspricht einer Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen um 200.000 Tonnen pro Jahr. Weil die Spezialisten von Siemens die neuen Turbinenteile während der üblichen Wartungsarbeiten installierten, konnten zusätzliche kostspielige Ausfallzeiten vermieden werden – ein weiteres Plus für die Betreiber des Kraftwerks.
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