Wassertaxi mit Brennstoffzellenantrieb soll im August zu seiner ersten Fahrt auslaufen

Ein batteriegetriebenes 10-sitziges Wassertaxi von Duffy Boat verkehrt bereits auf den Kanälen Venedigs. Mit einem größeren Prototypen will der amerikanische Hersteller nun in die Brennstoffzellentechnik einsteigen. Foto: Duffy Boat

Ein Wassertaxi mit Brennstoffzellenantrieb soll im August im Hafen der kalifornischen Küstenstadt Newport Beach zu seiner ersten Fahrt auslaufen. Mit Wasserstoff versorgt wird es durch das Natriumborhydrid-System des amerikanischen Herstellers Millennium Cell.

Bei dem Hydrogen on demand genannten System wird das ungiftige Pulver Natriumborhydrid (NaBH4) mit Wasser versetzt und in eine Katalysatorkammer gepumpt. Durch den Kontakt mit dem Katalysator kommt eine chemische Reaktion in Gang, in der gasförmiger Wasserstoff freigesetzt wird. Zurück bleibt die harmlose Substanz Natriummetaborat (NaBO2), die chemisch dem in vielen Waschmitteln enthaltenen Borax entspricht. Dieser Stoff wird in einem zweiten Tank aufgefangen und kann in einer speziellen Anlage wieder mit Wasserstoff versetzt und dadurch wieder in Natriumborhydrid umgewandelt werden.

Der Vorteil eines solchen Systems ist die völlig unkomplizierte Handhabung aller beteiligten Substanzen. Es sind weder stabile Drucktanks noch aufwändig isolierte Behälter zum Transport flüssigen Wasserstoffs nötig. Der Energieträger kann dabei exakt nach Bedarf vor Ort hergestellt werden. Mit dem NATRIUM hat der Autokonzern DaimlerChrysler bereits ein Brennstoffzellenfahrzeug mit dieser Technologie vorgestellt.

Das von Millenium Cell gemeinsam mit dem Boothersteller Duffy Boat geplante Brennstoffzellenboot soll von August an täglich 10 bis 12 Stunden im Hafen von Newport Beach Passagiere transportieren. Ein Hintergrund der Entwicklung ist, dass die Häfen in den USA immer schärfere Anforderungen an die Wasser- und Luftqualität zu erfüllen haben.

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Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

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