Vorsichtiger Optimismus: Neue Entwicklung beim Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab

Jetzt teilte der Konzern mit, dass der Wirkstoff in einer höheren Dosierung doch den Verlust von Gedächtnisleistung, Orientierung und Sprachvermögen von Alzheimer-Patienten verlangsamt habe.

Dies hätten weitere Analysen einer größeren Datenmenge ergeben. In diese Analysen wurden mehr Patienten eingeschlossen, die über einen längeren Zeitraum eine hohe Wirkstoff-Dosis erhalten hatten.

„Die neuen Daten geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Eine zuverlässige Beurteilung der Angaben von Biogen kann aber erst erfolgen, wenn die Daten aus den klinischen Versuchen mit Aducanumab vollständig vorliegen,“ sagt Prof. Dr. Sascha Weggen von der Universität Düsseldorf und ehemaliges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative.

Sollte Aducanumab zugelassen werden, wäre das der erste Wirkstoff, der an einer der möglichen Ursachen der Alzheimer-Krankheit ansetzt. Bislang gibt es keine Medikamente, die auf die grundlegenden Mechanismen der Erkrankung einwirken.

Die bisherigen Medikamente können die Hirnleistung stimulieren und den Verlauf der Krankheit vorläufig verlangsamen. Darüber hinaus können Begleiterscheinungen der Erkrankung, zum Beispiel eine Depression, behandelt werden. Seit 18 Jahren ist kein neues Alzheimer-Medikament auf den Markt gekommen. Biogen strebt die Zulassung von Aducanumab auch in Europa an.

Der Antikörper Aducanumab richtet sich gegen aggregiertes Beta-Amyloid, das für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch ist. Mit dem vorläufigen Ende der Biogen-Studie Anfang des Jahres und dem Scheitern von weiteren Wirkstoffstudien, die auf Beta-Amyloid abzielen, war dieser Ansatz zuletzt verstärkt in die Kritik geraten. Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind bislang noch ungeklärt.

Wir weisen darauf hin, dass die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) nicht an der Entwicklung von Aducanumab beteiligt ist und keine Verbindungen zu Biogen und anderen Pharmakonzernen hat.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit.

Bis heute konnte die AFI 266 Forschungsaktivitäten mit über 10,2 Millionen Euro unterstützen und rund 825.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Pressekontakt
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Dr. Christian Leibinnes
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211 – 86 20 66 27
presse@alzheimer-forschung.de

www.alzheimer-forschung.de/presse 

http://www.alzheimer-forschung.de/presse/fotos-videos Kostenfreies Fotomaterial

http://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Media Contact

Dr. Christian Leibinnes Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer