Schärfere Einblicke ins Innere von Molekülen

Nanocluster aus Goldpartikeln sind ideale Plattformen für SERS-Untersuchun- gen. Je mehr Goldpartikel in einem Cluster enthalten sind, desto stärker sind die elektromagnetischen Felder, die zwischen ihnen bestehen.<br>

Molekulare Strukturen sichtbar machen zu können, ist der besondere Vorzug eines spektroskopischen Verfahrens, das in der Forschung als oberflächenverstärkte Raman-Streuung („Surface Enhanced Raman Scattering, SERS“) bezeichnet wird. Dabei wer- den Lichtsignale durch hohe Feldstärken, die an den Oberflächen von metallischen Partikeln auftreten, so verstärkt, dass sie Einblicke in den chemischen Aufbau einzelner Moleküle ermöglichen. Einer internationalen Forschungsgruppe unter Beteiligung von Dr. Nicolas Pazos Peréz und Prof. Dr. Andreas Fery an der Universität Bayreuth ist es jetzt gelungen, die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens auf neuartige Weise erheblich zu steigern.

In der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Angewandte Chemie International Edition“ stellen die Wissenschaftler aus Deutschland, Mexiko und Spanien ihre Forschungs-ergebnisse vor. Erstmalig haben sie mit hoher Präzision auf der Nanoskala wohl- geordnete Cluster hergestellt, in denen bis zu sieben kugelförmige Goldpartikel auf engstem Raum nebeneinander platziert sind. Bisher war die Forschung lediglich imstande, zwei oder drei Goldpartikel – sogenannte Dimere und Trimere – in einem Nanocluster zu vereinen. Doch ein in Bayreuth entwickeltes Syntheseverfahren machte es möglich, diese Zahl deutlich zu überschreiten.

Veröffentlichung:
Pazos-Perez, N., Wagner, C. S., Romo-Herrera, J. M., Liz-Marzán, L. M., García de Abajo, F. J., Wittemann, A., Fery, A. and Alvarez-Puebla, R. A. (2012), Organized Plasmonic Clusters with High Coordination Number and Extraordinary Enhancement in Surface-Enhanced Raman Scattering (SERS)

Angew. Chem. Int. Ed. doi: 10.1002/anie.201207019

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Fery Dr. Nicolas Pazos Peréz Lehrstuhl für Physikalische Chemie II Universität Bayreuth D-95440 Bayreuth E-Mail / Telefon: andreas.fery@uni-bayreuth.de / +49 (0) 921 55 2753 nicolas.pazos@uni-bayreuth.de / +49 (0) 921 55 2754

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Christian Wißler Universität Bayreuth

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