Enorme Flügelspannweite verrät "Weiße Hexe"

Ein Schmetterling mit einer Flügelspannweite von 25 Zentimeter ist auch für den Falterexperten Dr. Gunnar Brehm vom Phyletischen Museum der Friedrich-Schiller-Universität Jena keine Alltäglichkeit.

Er bestimmte einen Schmetterling der Art „Thysania agrippina“, der in Süd- und Mittelamerika vorkommt und als sogenannte „Weiße Hexe“ bezeichnet wird. „Ebenso wie die meisten anderen Eulenfalter, zu denen auch die 'Weiße Hexe' zählt, scheint die Raupe noch unbekannt zu sein“, erklärt Gunnar Brehm.

Der amerikanische Öko-Lodge Betreiber John Van Gundy fand in Ecuadors Amazonas-Regenwald einen riesigen, weiß-braun gemusterten Falter. Van Gundy wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte. Bei seiner Internet-Recherche stieß er auf die Seiten des Jenaer Biologen Dr. Gunnar Brehm, der an Schmetterlingen in Ecuador forscht und schickte ihm ein Bild des seltenen Exemplars.

„Normalerweise ist es nicht möglich, Falter nach Fotos zu bestimmen“, so Brehm, „weil es extrem viele Arten gibt, die oft sehr ähnlich oder sogar unbeschrieben sind. Zudem gibt es kaum brauchbare Bestimmungsbücher für tropische Insekten.“ In diesem Fall bestand jedoch nur eine geringe Verwechslungsgefahr, denn es handelt sich um einen Schmetterling, der eine Flügelspannweite hat wie kein anderer: Van Gundys Exemplar maß 25 Zentimeter. „Manche Tiere können angeblich sogar eine Flügelspannweite von über 30 Zentimeter haben“, weiß der Jenaer Biologe.

Auch das Phyletische Museum besitzt drei Exemplare von „Thysania agrippina“, von denen eines in der Dauerausstellung, zusammen mit rund 100 anderen Schmetterlingen, zu sehen ist.

Kontakt:
Dr. Gunnar Brehm
Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum der Universität Jena
Erbertstraße 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949184
E-Mail: gunnar.brehm@uni-jena.de

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