Einzigartige metallorganische Systeme

Im Rahmen des Humboldt-Programmes verbringt der südafrikanische Chemiker und Experte für metallorganische Verbindungen Prof. Dr. Simon Lotz (University of Pretoria, Südafrika) von April bis Ende Mai 2013 einen zweimonatigen Forschungsaufenthalt an der Universität Konstanz.

Ziel ist, mit spektroelektrochemischen Studien spezielle Metall-Carben-Komplexe zu analysieren und Informationen über deren Eigenschaften und Wechselwirkungen mit anderen Metallverbindungen zu gewinnen.

„Simon Lotz ist überaus profiliert auf dem Gebiet der Metall-Carben-Komplexe, einer wichtigen Subgruppen innerhalb der metallorganischen Verbindungen mit ungesättigten Liganden, die ein sehr ausgedehntes metallorganisches π-System aufbauen. Die metallorganischen Systeme, die er erschafft und studierbar macht, sind weltweit nahezu einzigartig“, erklärt der Konstanzer Chemiker Prof. Dr. Rainer Winter. Rainer Winter wird mit Lotz zusammenarbeiten und mit den Analysemöglichkeiten der Konstanzer Infrasturkturplattformen diese einzigartige Gruppe metallorganischer Verbindungen analysieren:

„Hier in Konstanz haben wir die Möglichkeit, sehr extensive elektrochemische Studien, darunter auch spektroelektrochemische Studien, durchzuführen. Damit kann auch bei solchen stark delokalisierten metallorganischen Systemen gut aufgeschlüsselt werden, wie nun die für die Reaktivität und die chemischen Eigenschaften wichtigen Grenzorbitale sich zusammensetzen“, führt Rainer Winter aus.

Metall-Carben-Komplexe eignen sich in der Anwendung insbesondere als molekularelektronische „Schaltungen“, wenn es darum geht, Einzelmoleküle die Funktion von elektrischen Bauteilen übernehmen zu lassen. So werden Metall-Carben-Komplexe unter anderem für elektrochemisch „schaltbare Farbstoffe“ eingesetzt, beispielsweise für Effektfarbstoffe wie auch in Displays und „Smart Windows“.

Alexander von Humboldt-Forschungsaufenthalte sind ein Förderprogramm der Alexander von Humboldt-Stiftung für Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher aus dem Ausland. Die Stiftung lädt ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem Forschungsaufenthalt von bis zu drei Monaten nach Deutschland ein. Die Stiftung ermöglicht auf diese Weise renommierten Forscherinnen und Forschern aller Fachbereiche, langfristige und zukunftsweisende Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten und Forschungsinstituten zu initiieren und umzusetzen. Simon Lotz und Rainer Winter sehen in ihrer Zusammenarbeit ein großes Potential für zukünftige Forschungskooperationen. Simon Lotz wird zunächst für zwei Monate an der Universität Konstanz forschen. „Die Kooperation wird sich aber, so denken wir beide darüber, weit darüber hinaus erstrecken“, versichert Rainer Winter.

Kontakt:
Universität Konstanz
Kommunikation und Marketing
Telefon: 07531 / 88-3603
E-Mail: kum@uni-konstanz.de

Prof. Dr. Rainer Winter
Universität Konstanz
Anorganische Chemie mit Schwerpunkt Metallorganische π-Systeme
Universitätsstraße 10
78464 Konstanz
Telefon: 07531 / 88-5355
E-Mail: Rainer.Winter@uni-konstanz.de

Media Contact

Julia Wandt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-konstanz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer