Wie wirkt sich Landnutzungsänderung auf die Artenvielfalt aus?

Im November 2006 startete mit Bayreuther Beteiligung das EU-Projekt COCONUT (Understanding effects of land use changes on ecosystems to halt loss of biodiversity due to habitat destruction, fragmentation and degradation), das sich mit den Auswirkungen von Habitatzerstörung, Habitatfragmentierung und Landnutzungswandel auf die Biodiversität beschäftigt. Zusammen mit Partner aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, England, Estland, Finnland, Schweden, Spanien und Tschechien werden ausgewählte artenreiche Kulturlandschaften auf ihren heutigen Artenreichtum untersucht.

Hierbei stehen v.a. Tagfalter und Blütenpflanzen im Vordergrund, da sie als besonders gute Indikatoren für den Zustand der Natur gelten. Mit historischen und aktuellen Landnutzungskarten wird die Veränderung der Landschaft in den letzten 100 Jahren dokumentiert. Diese Veränderungen, und hierbei v.a. der Verlust von naturnahen Habitaten werden mit dem Verschwinden von Arten in Zusammenhang gebracht. Darüber hinaus wird das EU-Projekt, Szenarien entwickeln, um festzustellen, welche Arten bei unterschiedlicher Landnutzung in Zukunft noch aussterben werden. Dieses Projekt wird erstmals aufzeigen wie sich der Biodiversitätsrückgang durch den Landnutzungswandel europaweit erklären lässt.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von zwei Jahren mit 800 000 Euro von der EU finanziert. Prof. Dr. Ingolf Steffan-Dewenter, der seit 1. Oktober 2006 an der Universität Bayreuth die Abteilung Populationsökologie der Tiere (Tierökologie I) leitet, ist in diesem Projekt „Workpackage Leader“ im Bereich „Auswirkungen von Habitatzerstörung und Habitatfragmentierung auf die Biodiversität“.

Weitere Informationen bei:

Professor Dr. Ingolf Steffan-Dewenter
Universität Nayreuth
Populationsökologie der Tiere
Tel. 0921/55-2645
Mail: ingolf.steffan@uni-bayreuth.de

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Jürgen Abel M. A. idw

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