Zuchterfolg für seltene Leguane

Für Naturschützer ist es ein Tag zum Feiern gewesen: Dem Durrell Wildlife Conservation Trust auf der Kanalinsel Jersey ist es gelungen, eine der seltensten Leguane nachzuzüchten. Die Blauen Iguanas (Cyclura lewisi) von den karibischen Cayman Islands, die 2004 in ihrer Heimat freigelassen wurden, haben dort offensichtlich erfolgreich Fuß fassen können. Demnach sind die Tiere in der Zwischenzeit geschlechtsreif geworden und haben sich nun vermehrt.

„Wir haben drei Nester von den Leguanen entdeckt“, berichtet Matt Goetz, Herpetologe vom Durrell Wildlife Conservation Trust. Die Zahl der freilebenden Blauen Iguanas ist in den vergangenen Jahren dramatisch gefallen, schließlich wurde die Spezies als vom Aussterben bedrohte Art auf die Rote Liste der World Conservation Union IUCN gesetzt. Der Durrell Wildlife Conservation Trust mit dem Hauptsitz in Jersey nimmt sich seit Jahrzehnten solcher bedrohter Arten an. Der Gründer Gerald Durrell, der in Jersey ein Landgut besaß und dieses zu einem Zoo umfunktionierte, setzte sich bis zu seinem Lebensende für den Erhalt von bedrohten Arten ein und startete im Zoo mit dem Nachzuchtprogramm für seltene Echsen, Schlangen und Papageienarten. Seit 2004 wurden insgesamt 219 in Gefangenschaft gezüchtete Leguane im Salinas Naturreservat auf den Cayman Inseln freigelassen.

Nach zwei bis drei Jahren sind die Leguane groß genug, dass sie Schlangen nicht mehr zum Opfer fallen können. „Alle drei Nester der Leguane enthielten leere Eierschalen, die eindeutig darauf hinweisen, dass die Jungen bereits geschlüpft sind“, so Goetz. Nun warten die Forscher darauf, dass noch weitere Jungtiere schlüpfen. Ohne Nachzuchtprogramm hätte diese Art die kommenden zehn Jahre nicht überlebt. Ein weiteres Zuchtprogramm der Stiftung betrifft auch den Kleinen Antillen-Leguan (Iguana delicatissima). Einst war diese Spezies auf dem gesamten Inselbogen der Kleinen Antillen häufig anzutreffen, inzwischen gibt es die Tiere auf nur noch sechs Inseln. In den vergangenen Jahren ist der Bestand immer weiter zurückgegangen. Gründe für den Rückgang sind immer weniger Lebensraum, Jagd, Bioinvasoren wie etwa Hauskatzen und Kreuzung mit fremden Arten. Die Nachzucht dieser Tiere ist extrem schwierig, da alle Umweltfaktoren erfüllt sein müssen. Die Reptilien-Experten von Durrell waren die ersten, denen eine solche Nachzucht erfolgreich gelungen ist.

Der Durrell Wildlife Trust betreibt auf der Kanalinsel auch einen Zoo, der für Besucher offen steht. Dieser zählt zu den größten Attraktionen Jerseys.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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