Neue Ideen im Kampf gegen den Treibhauseffekt nach kompletter Sequenzierung einer einzelligen Alge

Diatomea ist eine sehr weit verbreitete einzellige Alge, die für ca. ein Fünftel der gesamten Photosynthese auf der Erde verantwortlich ist. Allein das ist schon ein ausreichender Grund dafür, sich mit dieser Mikroalge zu beschäftigen, da die Photosynthese die beste natürliche Antwort auf die Reduzierung der Kohlendioxidwerte ist und somit auf die Verringerung des Treibhauseffektes.

Eine internationale Zusammenarbeit zwischen 26 Laboratorien (Joint Genome Institute), hat vor kurzem die komplette Sequenzierung einer Diotmea Art, Thalassiosira pseudonana, ermöglicht.

Das Genom von T. pseudonana enthält hundert mal weniger Basen als das menschliche. Die Funktionen von 50% der 11.000 Gene wurde bereits ausführlich beschrieben und es zeigte sich, dass diese Mikroalge zwei Merkmale besitzt, die üblicherweise nur bei Tieren und nicht bei Pflanzen zu finden sind: ein Harnstoffzyklus und ein Fettsäurestoffwechsel. Das ist für Chris Bowler, einer der beteiligten Wissenschaftler der Ecole Normale Supérieure in Paris, ein Beweis der unglaublichen Vielfalt von lebenden Prozessen.

Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Struktur dieser Mikroalgen einen besonderen Wert für die Entwicklung neuer Nanotechnologien haben könnte. Diese Diatomea bildet ein externes Gerippe aus Silizium und die Gene, die diese Verarbeitung ermöglichen, konnten ebenfalls identifiziert werden. Diese Ergebnisse könnten wichtige Hinweise für die Konstruktion neuer Mikrostrukturen liefern. Die Wissenschaftler erhoffen sich durch diese Resultate ein besseres Verständnis des Kohlendioxidstoffwechsels.

Kontakt:

Chris Bowler
Ecole Normale Superieure
Départment de Biologie
46 rue d´Ulm, 75230 Paris Cedex 05
Tel. +33 /1 4432 3525
Email: cbowler@biologie.ens.fr

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Jerome Segal Wissenschaft-Frankreich

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