Bund fördert zwei Mathematik-Forschungsprojekte zur Fahrzeugsimulation

Das Anfang Juli gestartete Verbundprojekt wird von der Arbeitsgruppe „Numerische Mathematik“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) koordiniert. Auch ein Forschungsvorhaben zur Simulation und Optimierung im virtuellen Fahrzeugdesign, an dem die hallesche Arbeitsgruppe ebenfalls beteiligt ist, wird im Rahmen der BMBF-Initiative „Mathematik für Innovationen in Industrie und Dienstleistungen“ gefördert.

„Wir freuen uns, dass gleich zwei Projekte der MLU zu den 15 geförderten Verbundprojekten gehören. Mit dem Geld können wir jeweils einen wissenschaftlichen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin über die dreijährige Projektlaufzeit finanzieren“, sagt Prof. Dr. Martin Arnold, Leiter des Projekts „Multidisziplinäre Simulation, nichtlineare Modellreduktion und proaktive Regelung in der Fahrzeugdynamik“ (SNiMoRed). Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit Hilfe von mathematischen Verfahren Computersimulationen zum Fahrzeugverhalten zu vereinfachen und die Entwicklung von Fahrzeugen und Fahrwerken zu optimieren.

„Wir wollen komplizierte Simulationsmodelle durch einfachere, schnellere ersetzen und damit die Beschleunigung des gesamten Entwicklungsprozesses von Fahrzeugen unterstützen“, erklärt der Mathematiker Arnold. Auf Basis der Modellreduktion sollen mathematische Methoden entwickelt werden, um neue Fahrzeugkomponenten wie Hydrolager in die multidisziplinäre Simulation einzubeziehen. „Mit derart verbesserten Modellen in der Fahrwerksimulation könnte das Fahrwerk zukünftig mit Hilfe von Informationen über den Straßenzustand diesem Zustand entsprechend eingestellt oder dem Fahrstil des Fahrers angepasst werden“, sagt Martin Arnold.

In dem Projekt kooperieren die drei mathematischen Institute der Universitäten Halle, Kaiserslautern und Würzburg mit dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) und den Industriepartnern Audi und John Deere, einem führenden Hersteller von Land- und Baumaschinen.

Das zweite Verbundprojekt mit MLU-Beteiligung, das jetzt ebenfalls im Rahmen von „Mathematik für Innovationen in Industrie- und Dienstleistungen“ vom BMBF gefördert wird, trägt den Titel „Gekoppelte Simulation und Optimierung für robustes virtuelles Fahrzeugdesign“ (SOFA) und wird von Prof. Dr. Caren Tischendorf von der Universität zu Köln koordiniert.

Seit 1993 wird mit dem Mathematik-Programm des BMBF insbesondere die angewandte mathematische Forschung gestärkt. In der nun beginnenden 6. Förderperiode werden bis Mitte 2013 vor allem mathematische Lösungsansätze für Fragestellungen der Industrie und dem Dienstleistungsbereich unterstützt. Grundlegendes Förderkriterium ist, dass die Arbeiten der beteiligten Mathematiker sowohl der Verbesserung der mathematischen Grundlagen als auch der Lösung konkreter Anwenderprobleme dienen.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Martin Arnold
Institut für Mathematik
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
Telefon: 0345 55 24653
martin.arnold@mathematik.uni-halle.de

Media Contact

Corinna Bertz idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-halle.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer