Perspektiven für das Energiesparende Bauen in Deutschland

„Mit der kürzlich verabschiedeten nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sind auch Grundlagen für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands im Bereich des energiesparenden Bauens geschaffen worden,“ sagte der Staatssekretär im Bundesbauministerium Ralf Nagel zur Eröffnung der 3. Berliner Energietage. Nagel erklärte, dass im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie auch Pilotprojekte zum Einsatz von Brennstoffzellen und zur Altbausanierung auf Niedrigenergiehausstandard durchgeführt werden sollen.

Die Bundesregierung will mit diesen Projekten Erfahrungen für weitere konkrete Maßnahmen zur Markteinführung von Brennstoffzellen und zur Wirtschaftlichkeit energetischer Verbesserungen von Altbauten sammeln.

Staatssekretär Nagel machte in seiner Rede deutlich, dass die Bundesregierung mit der Verabschiedung ihres nationalen Klimaschutzprogramms im Jahr 2000 die politischen Weichen für die Verwirklichung der internationalen Klimaschutzverpflichtungen Deutschlands gestellt habe. Ein Schwerpunkt des Programms sei die Verbesserung der energetischen Qualität von Gebäuden.

Dies soll u.a. durch

  • die Energieeinsparverordnung,
  • das KfW-CO2– Gebäudesanierungsprogramm und
  • die Deutsche Energie-Agentur (dena)

erreicht werden.

Die Energieeinsparverordnung ist im Februar dieses Jahres in Kraft getreten. Sie wird maßgeblich zur Erschließung von Energieeinsparpotenzialen beitragen, unter anderem durch Vorschriften zur Erneuerung von rund 2 Millionen alter Heizkessel bis zum Jahr 2006 sowie durch Einführung von Energieverbrauchszahlen für Altbauten (auf freiwilliger Basis). Bei Neubauten senkt sie den durchschnittlichen Heizenergiebedarf auf umgerechnet 7 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Insgesamt können bei neuen Wohngebäuden jährlich umgerechnet rund 90 Millionen Liter Heizöl eingespart werden.

Flankierend zur Verordnung werden im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungs-programms der KfW besonders emissionsmindernde Maßnahmenpakete aus Heizungserneuerung und Verbesserung der Wärmedämmung gefördert. Hierfür wurden insgesamt rund 1 Milliarde Euro bereitgestellt. Zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und der internationalen Zusammenarbeit, unter anderem im Bereich des energiesparenden Bauens, wurde die Deutsche Energieagentur (dena) gegründet. Alle Maßnahmen, so Nagel, seien im Übrigen auch für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen von großer Bedeutung. So würden die EnEV und die KfW-Förderung die Nachfrage nach Wärmedämmung, Heizungs- und Fenstertechnik sowie entsprechenden Handwerks- und Planungsleistungen steigern und damit die Baukonjunktur beleben.

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