Ferkelverluste verringern

Sauenhaltung entwickelt sich weiter zu Systemen mit größeren Freiräumen. Daher sind gute Muttereigenschaften der Sauen im Hinblick auf möglichst geringe Ferkelverluste gefragt. Zwei Dissertationen an der Universität Kiel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung) beschäftigten sich mit messbaren Merkmalen, in denen sich Muttereigenschaften manifestieren könnten sowie mit genetischen Parametern, um diese Eigenschaft(en) züchterisch nutzen zu können.

Muttereigenschaften sind Verhalten der Sau während der Säugezeit, Reaktion auf Trennung von ihrem Wurf oder einen Ferkelschrei. In der Literatur beschriebene Verhaltenstests geben wenig Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Genetik und Ferkelverlusten.

Tests erfassten die Aggressivität der Sauen in der Gruppe sowie das Verhalten bei Trennung von Sau und Ferkeln. Die genetischen Korrelationen zwischen der Anzahl lebend geborener Ferkel und dem Sauenverhalten zeigten indifferente Zusammenhänge. Jungsauen, die in einem Test zur freiwilligen Annäherung an den Menschen ruhiger reagierten, hatten tendenziell im ersten Wurf weniger tot geborene und erdrückte Ferkel.

Zur Schätzung genetischer Parameter für Muttereigenschaften der Sau wurden die Merkmale Gruppenverhalten, Verhalten der Sau gegenüber Personal, Mütterlichkeit, Verhalten der Sau gegenüber Ferkeln und Erdrücken der Ferkel untersucht. Die daraus geschätzten Heritabilitäten und genetischen Korrelationen ergaben, dass die Muttereigenschaften der Sauen züchterisch derzeit kaum beeinflusst werden können. Um die Anzahl der Ferkel je Wurf zu erhöhen und Ferkelverluste zu vermeiden, empfiehlt sich daher die Umwelt für Sauen und Ferkel optimal zu gestalten.

Die Suche nach Merkmalen, die die Mütterlichkeit genetisch beeinflussen können, sollte jedoch fortgesetzt werden.

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