Antibiotika-Resistenz: Viele Hühner-Bakterien reagieren nicht mehr

40 Prozent der in Hühnern vorkommenden Bakterien sind inzwischen unempfindlich gegen mindestens ein Antibiotikum. Das fanden Schweizer Forscher heraus, die 415 Hühnerfleisch-Proben von mehr als 120 verschiedenen Lebensmittelhändlern der gesamten Schweiz und Liechtensteins auf Antibiotika-Resistenzen untersuchten. 91 verschiedene Campylobacter-Stämme wurden identifiziert, davon waren 59 Prozent gegen alle getesteten Antibiotika resistent, 19 Stämme gegen ein Antibiotikum, neun Stämme gegen zwei und acht Stämme gegen drei Antibiotika.

Campylobacter verursachen weltweit zwischen 5 und 14 Prozent aller Durchfallerkrankungen. Ursachen sind meist unsauberes Trinkwasser, unzureichend gekochtes Fleisch von Geflügel und nicht-pasteurisierte Milchprodukte. In der Regel klingt die Erkrankung innerhalb einer Woche ab, für Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem hingegen können Campylobacter-Infektionen lebensbedrohlich werden. Dann werden Antibiotika verabreicht. Je mehr Stämme des Bakteriums resistent werden, desto schwieriger wird die Behandlung.

Weitere Ergebnisse der Studie, auf die „Der Lebensmittelbrief“ verweist, waren, dass regional erzeugtes Fleisch weniger häufig mit antibiotikaresistenten Campylobacter infiziert war als importiertes und dass konventionell gehaltene Tiere eher Resistenzen zeigten als Tiere in Freilandhaltung. – In der EU sind Antibiotika, die auch als Wachstumsmittel eingesetzt worden waren, seit 1999 verboten, in den USA seit 2000.

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Renate Kessen aid infodienst

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