Geminiden – Die Wünsch-dir-was-Sternschnuppen vor Weihnachten

Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entspringen. Ihr Ausgangspunkt wird Radiant genannt – zu sehen sind sie aber in weiten Teilen des Nachthimmels. Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V./www.sternfreunde.de

Sie wurden nach dem Sternbild Zwillinge benannt: Die „Geminiden“ sorgen Mitte Dezember immer für ein schönes Sternschnuppenschauspiel. In diesem Jahr sind die Nächte vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15. besonders interessant: Dann sollen bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel huschen. Leider steht zur besten Beobachtungszeit auch der Mond am Himmel, so dass man vielleicht alle drei Minuten eine Sternschnuppe sehen wird.

Das Maximum der Geminiden fällt somit auf ein Wochenende. Wer das Sternbild Zwillinge am Himmel sucht, wird schnell fündig: Es ist genau dort, wo in diesen Tagen auch der Mond steht. Zwei besonders helle Sterne der Zwillinge wird man trotzdem sehen können: Kastor und Pollux, ein aus der griechischen Mythologie bekanntes Zwillingspaar. Wer besonders klaren Himmel hat, kann vielleicht auch die nach rechts weisenden Ketten der anderen Sterne des Sternbildes ausmachen.

Zurück zu den Sternschnuppen: Am Himmel sieht es so aus, als würden sie dem Sternbild Zwillinge entspringen. Das ist aber nur ein perspektivischer Effekt wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer. Der Grund für das vermehrte Auftreten der Sternschnuppen ist das Durchqueren der Erde einer kosmischen Staubwolke, die vermutlich vom Kleinplaneten (3200) Phaethon hinterlassen wurde – möglicherweise ist dieser Asteroid einst zerbrochen und hat Trümmerteile auf seiner Bahn hinterlassen, die nun beim Eindringen in die Erdatmosphäre als Sternschnuppen verglühen.

Im Gegensatz zu den bekannteren Perseiden im Sommer muss man bei den Geminiden nicht bis nach Mitternacht warten, um die meisten Sternschnuppen zu sehen. Sobald es dunkel wird, kann man neugierig nach ihnen Ausschau halten. Ein freier Blick nach Osten ist dann von Vorteil.

Für besonders Eifrige der Profitipp: Astronomen erwarten die meisten Sternschnuppen entweder in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember nach Mitternacht oder am späten Abend des 14. Dezember – oder in der Zeit dazwischen, dann ist es bei uns leider taghell.

Carolin Liefke
Haus der Astronomie, Heidelberg
Tel.: 06221 528 226
E-Mail: liefke@hda-hd.de

Sven Melchert
Vereinigung der Sternfreunde
Tel.: 0174 176 2264
E-Mail: sven.melchert@vds-astro.de

http://www.haus-der-astronomie.de/3829821/geminiden-2019 – Meldung beim Haus der Astronomie

https://www.vds-astro.de/index.php?id=74&tx_ttnews%5Byear%5D=2019&tx_ttn… – Meldung bei der VdS

Media Contact

Dr. Carolin Liefke, Haus der Astronomie Max-Planck-Institut für Astronomie

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer