Lärmverringerung durch „Tempo 30 nachts“ eindeutig nachgewiesen
Im Auftrag der Stadt Jena hat im Sommer 2010 ein von Prof. Dr. Bruno Spessert geleitetes Team der Fachhochschule Jena untersucht, wie sich die Herabsetzung der nächtlich zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h auf die Lärmimmissionen an den betroffenen Straßen auswirkt.
Seit Anfang November 2010 liegt der Stadt Jena der Abschlussbericht vor. Auf Vorschlag von Herrn Beigeordneten Jauch wurde dieser Bericht von der Stadt Jena inzwischen im Internet veröffentlicht (http://www.jena.de/fm/41/Bericht_Tempo_30_W03_101111.pdf).
Die Untersuchung stellt eindeutig eine nennenswerte und subjektiv gut wahrnehmbare Lärmverringerung durch „Tempo 30 nachts“ fest. Der kürzlich in der Presse zu lesenden Behauptung des Thüringer Landesverwaltungsamtes, dass „die mit der Geschwindigkeitsreduzierung bezweckte Lärmreduktion nicht erreicht worden sei“, muss daher ausdrücklich widersprochen werden!
Die ermittelte Lärmverringerung wird hauptsächlich durch die Reduktion zulässigen Höchstgeschwindigkeit verursacht; der Einfluss der Verkehrsdichte ist dagegen relativ gering.
Die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h in den Nachtstunden für einige Jenaer Bundesstraßen verursacht natürlich unterschiedliche Reaktionen: Die Anwohner freuen sich über die durch „Tempo 30 nachts“ erreichte Lärmverminderung, sie wollen möglichst ruhig schlafen. Die Autofahrer ärgern sich über die Verlängerung ihrer Fahrzeit, sie wollen möglichst schnell an ihr Ziel. Der Rat der Stadt Jena muss deshalb nun abwägen und entscheiden, ob ihm die Interessen der Anwohner oder die Interessen der Autofahrer wichtiger sind.
Prof. Dr.-Ing. Bruno Spessert
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.fh-jena.de http://www.jena.de/fm/41/Bericht_Tempo_30_W03_101111.pdfAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…