Schmerzmittel können Alzheimer nicht verhindern

Schmerzmittel wie Ibuprofen können eine Alzheimer-Erkrankung nicht verhindern. Ausgeschlossen ist aber nicht, dass diese Medikamente den Ausbruch der Krankheit verzögern könnten.

Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Washington gekommen. Frühere Studien hatten Hoffnungen geweckt, dass nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) eine präventive Wirkung haben könnten. Die aktuelle Studie wies jedoch nach, dass das Demenz-Risiko bei Menschen um 66 Prozent höher war, die viele dieser Medikamente einnahmen. Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Neurology veröffentlicht.

NSAIDs werden bei der Behandlung von Schmerzen durch Erkrankungen wie Arthritis eingesetzt. Eine amerikanische Studie ergab laut BBC vergangenes Jahr, dass jene Teilnehmer, die Ibuprofen mehr als fünf Jahre einnahmen, um 40 Prozent weniger wahrscheinlich an Alzheimer erkrankten. An der Studie hatten fast 250.000 Veteranen teilgenommen. Die aktuelle Studie konzentrierte sich auf 2.736 Personen, die zu Beginn der zwölf Jahre Laufzeit durchschnittlich 75 Jahre alt waren. Der leitende Wissenschaftler Eric Larson betonte, dass man gehofft habe, eine schützende Wirkung nachweisen zu können. Leider sei das jedoch nicht möglich gewesen. Aus diesem Grund gebe es für diese Altersgruppe keine Grundlage dafür, dass diese Art von Schmerzmitteln zur Alzheimer-Prävention eingesetzt werden sollte.

Sein Kollege John Breitner ergänzte, dass der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Studien darin bestehe, dass die Teilnehmer älter gewesen seien. Seit einiger Zeit wurde angenommen, dass NSAIDs das Einsetzen der Erkrankung verzögern könnten. Daraus folgte, dass Studien mit jüngeren Teilnehmern weniger Alzheimer-Erkrankungen haben würden, Studien mit älteren mehr. Nicht ignoriert werden dürfte, dass das Demenz-Risiko bei Menschen, die NSAIDs einnehmen, steigt. Es seien jedoch weitere Studien erforderlich, um die aktuellen Forschungsergebnisse vollständig zu verstehen.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://uwmedicine.washington.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer