Medizin-Durchbruch: Diagnose-Laser ersetzt Biopsie

Laser: Untersuchungen auf Darmerkrankungen werden schmerzfrei (Foto: osu.edu)<br>

Wissenschaftler der Ohio State University (OSU) haben einen neuen Laser entwickelt, der schmerzhafte Gewebe-Biopsien zur Diagnose von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Zukunft überflüssig macht. Der Laser durchleuchtet Gewebe bis zu einer Tiefe von 50 Mikrometer. Organe bleiben somit unbeschädigt.

Standardverfahren überholt

„Wenn man im Rahmen einer Biopsie Gewebe entnimmt, hat man noch keinen Hinweis darauf, ob die Probe, die man herausschneidet, auch die erhofften Aufschlüsse liefert“, erklärt Razvan Arsenescu, Mediziner an der OSU. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich brauchbares Gewebe mit einer Biopsie zu erhalten, das für die Diagnose relevant ist, ist laut dem Arzt relativ gering.

„Ich war nach Standard-Biopsien oft frustriert“, so Arsenescu. Unter Zuhilfenahme des neuen Lasers würden invasive Diagnosemethoden überflüssig. „Wir gewinnen mit dieser Methode ein Bild, das uns erlaubt, einzelne Zellen, Gewebestrukturen und Blutzellen zu beobachten“, erläutert Arsenescu. Beobachtet man das Gewebe mit bloßem Auge, würde man nur ein Tausendstel der Informationen erhalten.

Erst wenn sich mit Hilfe der Laser-Diagnose ein Verdacht auf krankes Gewebe erhärtet, würde man eine Biopsie durchführen. Für die Patienten macht es einen großen Unterschied, ob sie mit dem Laser untersucht werden oder ob sofort eine Gewebeprobe entnommen wird. „Wir können Läsionen im Vorstadium zum Tumor entdecken, die sich vielleicht zum Dickdarmkrebs entwickelt hätten“, führt Arsenescu aus.

25 Behandlungszentren machen mit

Die Laser-Untersuchung könnte einen medizinischen Segen für rund 1,5 Mio. Amerikaner bedeuten – so groß ist die Anzahl derer, die an chronisch-entzündliche Darmerkrankungen leiden. Derzeit findet der Laser-Scan an rund 25 Behandlungszentren in den USA Anwendung.

Für die Behandlung fließen in den USA jedes Jahr 1,2 Mrd. Dollar (rund 900 Mio. Euro). Das geht aus einer Statistik der Crohn's and Colitis Foundation of America http://ccfa.org hervor. Um den Krankheitsverlauf exakt zu dokumentieren, unterziehen sich Patienten Jahr für Jahr schmerzhaften Kontroll-Biopsien.

Media Contact

Michael Krause pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.osu.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer