Laserstrahllöten für Leichtbau in der Automobilindustrie

Tiefgezogener Napf aus einem Tailored Hybrid Blank (Ø 50mm); Materialpaarung: Stahl (DC05) - Aluminium (AA6016).

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden am Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) Prozessstudien und Festigkeitsuntersuchungen zur Erzeugung von Tailored Hybrid Blanks mittels Laserstrahllöten durchgeführt. Ein Hauptziel der Untersuchungen war es, stoffschlüssige Verbindungen zwischen Aluminium und Stahl zu realisieren, deren mechanische Eigenschaften die Umformung zu einem Hohlkörper erlauben.

Da AutofahrerInnen verstärkt Wert auf den wirtschaftlichen Betrieb ihrer Fahrzeuge legen, ist die Automobilindustrie stets bestrebt, durch Gewichtseinsparungen – unter anderem in der Karosserie – die Gewichtszunahmen durch sicherheits- und komfortrelevante Teile wie Klimaanlagen, Airbags etc. zu kompensieren und damit den Kraftstoffverbrauch möglichst zu minimieren. Dabei kommt der Leichtbauwerkstoff Aluminium zunehmend zum Einsatz.

Aluminium- und Stahlbleche sollen zukünftig in der stoffschlüssigen Mischbauweise zum Einsatz kommen. Werden sie vor der Umformung miteinander verbunden, spricht man von so genannten Tailored Hybrid Blanks. Bei der Verbindung der Bleche soll nicht nur die Umformbarkeit sondern auch eine ausreichende Restverformbarkeit unter Crashbelastungen gewährleistet werden. Um diesen Forderungen zu begegnen, kommt das Laserstrahllöten zum Einsatz, das sich durch die Möglichkeit der lokal begrenzten und gut steuerbaren Energiezufuhr auszeichnet.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden am Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) Prozessstudien und Festigkeitsuntersuchungen zur Erzeugung von Tailored Hybrid Blanks mittels Laserstrahllöten durchgeführt. Ein Hauptziel der Untersuchungen war es, stoffschlüssige Verbindungen zwischen Aluminium und Stahl zu realisieren, deren mechanische Eigenschaften die Umformung zu einem Hohlkörper erlauben.

Der Lötspalt wird mit einem Zinklot-Fülldraht mit einem nichtkorrosiven Flussmittel als Kern gefüllt, was neben einer guten Prozesssicherheit auch eine hohe Automatisierbarkeit des Lötverfahrens gewährleistet, ein wichtiger Faktor für Automobilhersteller. Aufgrund der hervorragenden Fließeigenschaften dieser Lot-Flussmittel-Kombination konnten neben Stumpfstößen auch Überlappstöße mit Überlappungen von bis zu 3mm gelötet werden. Im Rahmen der Untersuchungen stellte sich heraus, dass nicht nur Nahtfestigkeiten im Bereich der Festigkeit des schwächeren Grundwerkstoffs erzielbar sind, sondern auch das Tiefziehen zu einem Napf möglich ist.

Die Arbeiten wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

Media Contact

Michael Botts idw

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer