Holzleichtbeton als Material für die Sanierung von Außenwänden

Holzverbundwerkstoffe sind vielfältig einsetzbar und werden auch immer mehr im Hochbau verwendet. Ein neues gemeinsames Forschungsprojekt von Prof. Dr. Roland Krippner von der Fakultät Architektur und Prof. Dr. Thomas Freimann von der Fakultät Bauingenieurwesen der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg befasst sich deshalb mit „Holzleichtbeton als Material für die Sanierung von Außenwänden“.

Die Stiftung Bayerisches Baugewerbe unterstützt das Forschungsprojekt, das im Januar startete und bis März 2013 läuft, mit einer Förderung in Höhe von 40.000 Euro. Kooperationspartner ist die Firma L. u. H. Keilholz GmbH in Nürnberg.

„Es bestehen eine Reihe von Pluspunkten beim Einsatz von Holzverbundwerkstoffen sowohl im Innenraum als auch bei Gebäudefassaden“, erläutert Prof. Dr. Roland Krippner die Ausgangslage. „Ein innovatives Kompositmaterial ist der Holzleichtbeton.“ Diesen Verbundwerkstoff, der sich aus Zement, Holzpartikeln und Wasser zusammensetzt, untersuchen die Forscher des OHM nach ersten grundlegenden Untersuchungen (gefördert von der STAEDLER Stiftung) nun genauer.

Forschungsziele

Bei dem Projekt werden die Zusammensetzung von Holzleichtbeton sowie dessen baukonstruktive Kenndaten auch hinsichtlich Ressourceneffizienz erforscht. Testreihen zur Fertigung und Anbringung von Holzleichtbetonplatten unter praxisnahen Bedingungen dienen der Klärung von Grundprinzipien bei der Fassadenrenovierung. Wie muss die Unterkonstruktion beschaffen sein?

Wie werden die Holzleichtbetonplatten am besten befestigt? Diesen und anderen Fragen gehen die Forscher nach. Im Rahmen von Fallstudien (z. B. Einfamilienhäuser der 1960er/1970er Jahre in Erlangen bzw. Schulgebäuden der Stadt Nürnberg) sollen die Funktionsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit des Holzverbundwerkstoffs aufgezeigt werden.

Pluspunkte von Holzleichtbeton

Schon jetzt ist klar, dass sich Holzleichtbeton gut verarbeiten lässt und variierbare Festigkeitseigenschaften mitbringt. Auch bei der Gebäudemodernisierung sind Platten aus Holzleichtbeton eine Alternative zu herkömmlichen Lösungen. Erste Anwendungen in Demonstrationsprojekten bestätigten die positiven Einschätzungen. Darüber hinaus gilt das Material als recht kostengünstig, da die Holzpartikel Abfallprodukte aus der Holzverarbeitung sind, also Sägespäne oder Sägemehl, oder Reststoffe von regionalen Holzarten verarbeitet werden.

Vorteile für das Handwerk

Holzleichtbeton eröffnet für das Bayerische Zimmererhandwerk die Erschließung neuer Arbeitsbereiche beispielweise durch die stoffliche Nutzung von Abfällen der Holzverarbeitung. Hinzu kommen neue Anwendungsfelder mit Holzleichtbeton als Plattenwerkstoff in der energetischen Sanierung.

Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Roland Krippner, Tel. 0911/5880-1251, E-Mail: roland.krippner@ohm-hochschule.de, Prof. Dr. Thomas Freimann, Tel. 0911/5880-1413, E-Mail: thomas.freimann@ohm-hochschule.de +++ Gerne hilft auch die Hochschulkommunikation weiter, Tel. 0911/5880-4101,

E-Mail: presse@ohm-hochschule.de

Media Contact

Sigrid Lindstadt idw

Weitere Informationen:

http://www.ohm-hochschule.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer