Siemens profitiert vom Kunststoffboom in China

Siemens profitiert vom starken Wachstum des Kunststoffmarktes in China. Das Unternehmen liefert drei Verdichterstränge mit insgesamt sechs Verdichtern und drei Dampfturbinen in die nordwestchinesische Stadt Dushanzi. Hier entsteht derzeit die größte Olefin-Anlage des Landes mit einer Jahreskapazität von einer Million Tonnen Ethylen und 500.000 Tonnen Propylen. Das sind Grundstoffe für synthetische Polymere wie Polyethylen oder Polypropylen. Aus diesen universell verwendbaren Kunststoffen lassen sich beispielsweise Trinkbehälter, Verpackungen, Dämmstoffe oder Fahrradhelme herstellen. Die Anlage wird vom Linde-Konzern gebaut und soll Mitte 2008 in Produktion gehen.

Am Standort Duisburg fertigt, testet und verpackt Siemens Power Generation die Verdichterstränge. Diese bestehen aus einem Rohgasstrang, einem Ethylenstrang und einem Propylenstrang. Der Rohgasverdichter komprimiert das Prozessgas in fünf Verdichtungsstufen auf einen Enddruck von 35 bar. Das Ansaugvolumen liegt bei etwa 350.000 Kubikmetern pro Stunde. Als Antrieb dient eine SST-600 Kondensationsdampfturbine. Der gesamte Verdichterstrang ist mehr als 20 Meter lang und wiegt 400 Tonnen.

Während des Verdichtens darf die Temperatur nicht über 80 Grad Celsius ansteigen, da das Gas sonst unkontrolliert polymerisieren würde. Um dieser Polymerisationsneigung (Verkettungsreaktion) des Prozessgases entgegenzuwirken, wird speziell aufbereitetes Wasser eingedüst. Durch das Verdampfen des Wassers sinkt die Temperatur des Gases. In den Kühlkreisläufen der Olefin-Anlage in Dushanzi kommen ein Propylenverdichter mit zweifacher Zuspeisung und ein Ethylenverdichter mit zwei Zuspeisungen sowie einer Entnahme zum Einsatz.

Siemens ist mit diesen Einwellenverdichtern für Olefin-Anlagen sehr erfolgreich. Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen weitere vier Aufträge, unter anderem aus Korea, Frankreich und Deutschland. Besonders stark wächst der Markt aber in China: Experten rechnen mit einer Vervierfachung der Ethylenproduktion von 2006 bis 2009 auf 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr. (IN 2006.02.3)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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