Wärmepumpen: Kältemittel bald überflüssig

Die Wärmepumpen der Zukunft brauchen keine Kältemittel mehr, können in ihrer Form an den Einsatzort angepasst werden und haben zudem keinen Verschleiß. Das behaupten Techniker der norwegischen Universität Stavanger, deren Wärmepumpe laut eigenen Angaben „unendlich lange“ laufen soll. Das nach dem Prinzip der Thermoelektrik laufende System beruht auf einer Vielzahl kleiner Einzelpumpen, die zusammengesetzt eine größere Pumpe bilden. Die Entwicklung ist derzeit im Testbetrieb und soll in fünf bis zehn Jahren reif für den Markt sein.

Tausend Pumpen im Haus

Die Forscher um Jan Kare Bording präsentieren winzige Pumpen der Größe ein mal ein Millimeter, die beliebig gebündelt und an verschiedenen Stellen des Hauses verteilt werden können. „Das Prinzip des großen Holzverbrennungsofens in der Hausmitte hat ausgedient. Besser sind viele kleine Wärmequellen, die flexibel dort eingebaut werden können, wo man sie braucht – etwa in besonders kalten Räumen oder in Fußböden“, so Bording gegenüber pressetext.

Da die Einzelpumpen aus einem einzigen, unbeweglichen Teil aus Halbleitern bestehen, ist das System theoretisch ohne Beschränkung der Lebensdauer einsetzbar. „Bloß ein handelsübliches Gebläse ist notwendig, um die heiße oder kalte Luft zu bewegen. Dieses ist jedoch leicht zu auszuwechseln“, so Bording. Ein ökologischer Vorteil sei auch, dass die Pumpen die oftmals Ozon-schädlichen Kältemittel durch Strom ersetzen, der aus erneuerbaren Energieträgern stammen kann.

Einbau entscheidet über Effizienz

Die meisten heute erhältlichen Wärmepumpen basieren auf Kältemitteln. „Für deren hermetische Abdichtung und Entsorgung gibt es jedoch hohe Auflagen“, betont Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. http://www.waermepumpe.de , im pressetext-Interview. Die Lebenserwartung heutiger Systeme liegt bei durchschnittlich 15 bis 20 Jahren. „Bei Erdwärmepumpen muss der Kompressor getauscht werden, während die Sonde jedoch 100 Jahre und länger hält.“

Effizienzsteigerungen bei derzeitigen Wärmepumpen hält Stawiarski bei einzelnen Bauteilen für möglich, was besonders bei Luftwärmepumpen gelte. Feldtests am Fraunhofer-Institut für Solarenergiesysteme ISE haben jedoch gezeigt, dass die korrekte Installation der Pumpe noch mehr Einfluss auf die Effizienz hat als die Technologie alleine. „Knackpunkt des Stromverbrauchs in der Praxis ist der richtige Einbau durch den Handwerker. Hier sind noch viele Optimierungen möglich“, so der Verbandssprecher.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.uis.no

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer