Klimawandel: Nur auf der Erde, nicht auf dem Mars

Mars: Keine außergewöhnliche Erwärmung Foto: flickr.com/Cyril Rana

Eine Klimaerwärmung findet auf dem Mars trotz schmelzender Polkappen nicht statt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Arizona http://www.arizona.edu  gekommen.

Die Löcher, die an einen Schweizer Käse erinnern, sind vielmehr Teil eines natürlichen Zyklus und kein Hinweis auf eine außergewöhnliche Erwärmung.

Die Vertiefungen wurden 1999 erstmals auf dem Kohlendioxideis der Südpolkappe des Mars festgestellt. Ein zweites Mal wurden sie 2001 – also ein Marsjahr später – beobachtet.

Der Vergleich der Bilder zeigt, dass die Vertiefungen einige Meter größer geworden sind. Geht diese Entwicklung mit der gleichen Geschwindigkeit weiter, könnte die gesamte Eiskappe in einigen Tausend Jahren verschwunden sein.

Einige Klimaskeptiker vermuteten daher laut NewScientist, dass der Mars sich wie die Erde erwärmt. Verantwortlich dafür sei die Sonne und nicht der Einfluss des Menschen.

Natürliche Veränderungsprozesse

Das Team um Shane Byrne betonte jedoch kürzlich auf der Lunar and Planetary Science Conference http://www.hou.usra.edu/meetings/lpsc2015/  in Texas, dass sich die Größe der Vertiefungen rund alle 100 Jahre natürlich verändert.

Der Wissenschaftler nutzte Bilder des Südpols vom Mars Reconnaissance Orbiter http://mars.nasa.gov/mro / der NASA, um die Veränderungen im Verlauf von vier Marsjahren zu beobachten und ein Modell ihrer Bildung zu erstellen.

Es zeigte sich, dass das Kohlendioxideis am Anfang glatt ist. Beim Einfrieren von Gasen werden jedoch manche Bereiche klumpiger. Die Bereiche mit den höchsten Erhebungen nehmen mehr Sonnenlicht auf. Wenn sie schmelzen, kommt es zur Bildung der Vertiefungen.

Die Wände der Vertiefungen nehmen noch mehr Sonnenlicht auf und wachsen dadurch. Auf diese Weise könnte es zu einem vollständigen Schmelzen der Eiskappe kommen. Kohlendioxidschnee gelangt jedoch in die Vertiefungen, glättet das Eis und damit beginnt der ganze Zyklus wieder von vorne.

Daten waren nicht ausreichend

Byrne erklärte, dass das erste Bekanntwerden dieser Vertiefungen sofort dazu führte, dass von einem Klimawandel ausgegangen wurde. „Das lässt sich jedoch alles ganz einfach auch anders erklären.“ Abhängig von der Größe der Löcher, kann ein Zyklus Jahrhunderte dauern. Damit sei laut dem Wissenschaftler auch erklärt, warum sie bis vor kurzem nicht bekannt waren. „Wir haben sie einfach noch nicht lange genug beobachtet“, so der Forscher.

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pressetext.redaktion Michaela Monschein

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