Pflanzliche Farbstoffe sind marktreif – Forum Färberpflanzen 2001 setzt neue Akzente

Die Umweltnische haben sie längst verlassen: Farbstoffe aus Färberpflanzen färben nicht mehr nur Ökoklamotten, sondern fassen auch in klassischen Branchen Fuß. Die technischen Voraussetzungen dafür sind geschaffen, lautet das Fazit des 3. Forum Färberpflanzen, dessen Ergebnisse jetzt in der Schriftenreihe „Gülzower Fachgespräche“ publiziert sind.

Was in der modernen Textilfärberei schon seit einigen Jahren praktiziert wird, findet auch in anderen Industriezweigen Anklang: Die Lederverarbeitung, die Lebensmittelbranche, die Druckereitechnik und selbst die Kunststoffindustrie lernen den Einsatz von Naturfarben schätzen.
Forschung und Entwicklung, vom Verbraucherschutzministerium in den letzten 8 Jahren maßgeblich unterstützt, haben den hierfür erforderlichen Stand erreicht. So ist der Anbau der wichtigsten Färberpflanzen in Deutschland etabliert, die Verarbeitung kommerzialisiert und die Einhaltung von Qualitätsstandards gesichert. Neben der Pflanzenzüchtung und der Bereitstellung der Farbstoffe gilt auch ihre Verarbeitung in den unterschiedlichsten Bereichen als technisch weitgehend gelöst.
Die Auswahl an Färberpflanzen ist schier unüberschaubar: Allein in Europa sind mehr als 100 Farbstoff liefernde Pflanzen beschrieben. Aus anbau- und verarbeitungstechnischen Gründen kommt jedoch nur ein knappes Dutzend für den praktischen Einsatz in Frage. Aber: Mit den wichtigsten Färberpflanzen, zu denen Färberwau, Kanadische Goldrute, Färberhundskamille, Saflor, Krapp, Färberknöterich, Waid und Dost zählen, lassen sich die Grundfarben gelb, rot und blau sowie deren Mischungen in reproduzierbarer und gleichbleibender Qualität darstellen. Damit ist die Tür für die genannten technischen Anwendungen geöffnet. Jetzt kommt es darauf an, die bestehenden Potenziale auch auszureizen und am Imagevorteil von Naturfarben zu partizipieren.
Eine komprimierte Zusammenfassung des diesjährigen Färberpflanzen-Forums gibt der Tagungsband „Forum Färberpflanzen 2001“, der kostenfrei über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Fax 03843/6930-102, E-Mail infomaterial@fnr.de, angefordert werden kann.

Media Contact

Dr. Torsten Gabriel idw

Weitere Informationen:

http://www.fnr.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer