Extremer Biodiversitätsverlust vor Küste Kaliforniens
Forscher: Lebewesen wollen wärmeres Wasser nicht
Wie negativ sich die globale Erwärmung auch auf Meerestiere auswirkt, haben US-Forscher vor der kalifornischen Küste nun bemerkt: Während der vergangenen 40 Jahre hat die Biodiversität an den Muschelbänken dramatisch abgenommen. Das Wissenschaftsteam der University of California in Fullerton berichtet darüber in der jüngsten Ausgabe des Magazins Ecology.
Um durchschnittlich 60 Prozent hat die Zahl der in den Muschelbänken lebenden Organismen abgenommen, berichtet Studienleiter Jayson Smith. Muschelbänke gehören zu den artenreichsten Mikrohabitaten in den gemäßigten Zonen. Mehr als 300 wirbellose Tiere tummeln sich in diesem Ökosystem, leben in enger Symbiose miteinander. Das Forscherteam hatte an 22 verschiedenen Stellen im jeweils Zehn-Jahres-Rhythmus seit den 1960ern Proben untersucht. Sie haben entdeckt, dass die Zahlen der Spezies zwischen 24 und 81 Prozent abgenommen haben. An einer Untersuchungsstelle sind insgesamt sogar 141 Spezies völlig verschwunden.
Während der Zeitperiode konnten die Wissenschaftler zudem eine regionale Klimaverschiebung feststellen, die sich insbesondere durch wärmere Oberflächentemperaturen auszeichnete. Die damit verbundene Verschiebung der Wassertemperaturen hat offensichtlich dazu geführt, dass die Biodiversität rapid abgenommen hat. „Das ist eines der wenigen empirischen Beispiele für einen tatsächlichen Verlust der Artenvielfalt durch eine regionale Klimaveränderung“, so der Forscher. Modelle hätten vorher schon davor gewarnt, dass durch die Erwärmung zahlreiche Lebewesen verschwinden würden. Nun ist ein Beispiel evident geworden.
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