Thailändische Korallen haben Tsunami überlebt

Zerstörungen im Indischen Ozean unterschiedlich stark

Die Korallenriffe im Indischen Ozean haben nach jüngsten Untersuchungen die Folgen des Tsunami am 26. Dezember relativ unbeschadet überlebt, berichten Forscher der Coral Cay Conservation, einer internationalen Umweltorganisation zum Schutz der Riffe im Wissenschaftsmagazin Nature. Untersucht wurden unter anderem die Riffe des Surin Islands National Park etwa 60 Kilometer vor der Westküste Thailands.

Das Forscherteam um James Comley hatte bereits im Januar und Februar 28 Kilometer von Rifflandschaften nach den Schäden untersucht. Dabei haben die Experten erhoben wie viele Korallen abgebrochen waren, wie stark die Sedimentablagerung war und wie viele der Riffe generell zerstört wurden. Einige der Korallen waren nach der Katastrophe extrem in Mitleidenschaft gezogen, dennoch gehen die Forscher davon aus, dass nur acht Prozent der Korallenbestände vor dem Tsunami für alle Zeiten verloren sind. „Diese relativ niedrigen Zahlen haben das Forscherteam überrascht“, so Comley. In anderen Regionen Thailands lägen die Zahlen nämlich weit höher.

Generell ist die Zahl der zerstörten Korallenriffe aber niedriger als ursprünglich befürchtet. Nach ersten Erhebungen zeigen die Riffe bereits erste Zeichen von neuem Wachstum. „Gesunde Riffe können sich schnell erholen“, so Comley. Vor allem wenn die Ereignisse nur momentan auftreten, wie dies etwa beim Tsunami im Dezember 2004 der Fall war. Positiv komme noch hinzu, dass abgelegene Regionen wie die Surin-Inseln weniger stark durch Geröll und Trümmer betroffen waren. In bewohnten Küstenstreifen sind Riffe durch die Anschwemmung von Trümmerteilen extrem beeinträchtigt worden.

Zu anderen Ergebnissen waren jedoch Experten der International Union for Conservation of Nature IUCN auf den Seychellen gekommen. Trotz der großen Entfernung des Epizentrums des Bebens und damit auch der Flutwellen zeigten die kleinen Inseln nördlich von Praslin relativ starke Zerstörungen. Besonders Riffe, die nicht auf den für die Seychellen typischen Granitfelsen „wuchsen“, wiesen große Zerstörungen auf. Die Korallen der Inseln im Indischen Ozean waren 1998 durch einen extremen El Nino weitgehend angegriffen, wie Ameen Abdulla vom IUCN Global Marine Programme berichtet. In den Gewässern rund um die Hauptinsel Mahe waren die Zerstörungen der Riffe unter zehn Prozent.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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