Aquafarm soll als Delikatesse begehrte Fechterschnecke vor dem Aussterben bewahren
Conch-Republic in Florida züchtet Meeresschnecken
Mit einer Aquafarm wollen Wissenschaftler die große Fechterschnecke (Strombus gigas) vor dem sicheren Aussterben bewahren. Forscher schätzen, dass von den einst reichlich vorhandenen Schnecken in Florida nur noch etwa 40.000 übrig sind. Die restlichen Schnecken sind dem Kochtopf zum Opfer gefallen, denn Fechterschnecken zählen in der gesamten Karibik zu den größten Delikatessen, berichtet das Umweltnetzwerk ENN.
Die selbsternannte „Conch Republic“ will zunächst 4.000 bis 5.000 Babyschnecken pro Jahr vor Key West auszusetzen. Die Tiere stehen in Florida seit 1975 unter Naturschutz, nachdem ihre Zahl rapide zurückgegangen war. Noch vor wenigen Jahrzehnten sollen alleine vor Key West Millionen Fechterschnecken vorgekommen sein, berichten Forscher des Mote Marine Laboratory in Sarasota/Florida. „Was mit den Fechterschnecken passiert ist, zeigt deutlich, wie es mit der Biodiversität der Ozeane aussieht“, so Dave Lackland, Biologe des Mote Marine Laboratory. Die Schnecken seien ein Abbild des Zustandes der Meere. Die Schnecken dienten den Bewohnern der Karibik seit jeher als wichtige und vor allem als wertvolle Nahrung.
Die in der Aquafarm gezüchteten Schnecken sollen in einem Alter von einem Jahr wieder ausgesetzt werden. Dann sind die Tiere knapp sechs bis sieben Zentimeter groß. Ausgewachsene Fechterschnecken erreichen Größen bis zu 30 Zentimeter und wiegen bis zu zwei Kilogramm. Die Schalen der Schnecke zählen zu den begehrtesten Sammlerobjekten der Touristen und Malakologen. Nach dem CITES (Convention on International Trade in Endangered Species and Wild Fauna and Flora) -Abkommen ist die Einfuhr von Strombus-Schneckenhäusern weltweit jedoch verboten.
Weibliche Fechterschnecken produzieren pro Jahr bis zu 500.000 Eier, die in einer geleeähnlichen Masse bis zu neun Mal im Jahr abgelegt werden. Die Eier entwickeln sich zu mikroskopisch kleinen Larven, die sich nach 30 Tagen am Boden festsetzen. Bis eine Fechterschnecke geschlechtsreif ist, vergehen allerdings vier Jahre. Im Januar wird die neue „Conch-Republic“ ihre Tore auch für Besucher öffnen. Die Schneckenfarm in Florida ist aber nicht die erste Einrichtung dieser Art: auf der Turks and Caicos Insel Providenciales gibt es bereits eine Conch-Farm, die etwa 750.000 Tiere jährlich produziert.
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