Zahl der in Deutschland arbeitenden Grenzpendler hat sich seit 2000 verdoppelt

Über die Hälfte der Grenzpendler hat ihren Wohnsitz in Frankreich. Österreich und die Niederlande stellen mit jeweils knapp 13 Prozent den zweiten und dritten Platz. Trotz der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 und der relativ großen Lohnunterschiede kommen lediglich sieben Prozent der Pendler aus Polen und Tschechien.

Grund seien die deutschen Übergangsregelungen, welche die Arbeitnehmerfreizügigkeit für die neuen Beitrittsländer noch bis 2011 einschränken, so die Arbeitsmarktforscher des IAB.

Rund 90 Prozent der Grenzpendler arbeiten in einem deutschen Bundesland, das in Nachbarschaft zu ihrem Herkunftsland liegt. Drei Viertel von ihnen wählen ihren Arbeitsplatz sogar in einem direkt angrenzenden deutschen Landkreis.

Das Hauptziel der Pendler aus dem Ausland ist Baden-Württemberg mit seiner 180 Kilometer langen Grenze zu Frankreich: Fast jeder dritte Grenzpendler geht in dieser Region zur Arbeit. Auch Bayern, Nordrhein-Westfalen und das Saarland sind bevorzugte Ziele. Die wirtschaftlich schwächeren ostdeutschen Bundesländer ohne Berlin kommen dagegen zusammen auf einen Anteil von nur einem Prozent der Grenzpendler.

Grenzpendler sind keineswegs immer Ausländer: 2005 besaßen 40 Prozent von ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft. Insbesondere die Schweiz diene für viele Deutsche als Wohnort, die weiterhin in ihrem Heimatland arbeiten gingen, so die Autoren der Studie.

Die Hälfte der Grenzpendler verfügt über eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Zehntel über einen Fachhoch- bzw. Hochschulabschluss. Rund ein Fünftel der Grenzpendler hat keine Ausbildung. Während in den letzten Jahren der Anteil der Pendler ohne Berufsabschluss gesunken ist, ist der Anteil der Hochqualifizierten leicht gestiegen.

Die IAB-Studie steht im Internet unter http://doku.iab.de/kurzber/2009/kb2709.pdf

Media Contact

Wolfgang Braun idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer