Verändert Kunst unser Gehirn?

Das untersuchen Forscher der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und des Instituts für Psychogerontologie (IPG) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) im Rahmen eines von der Staedtler-Stiftung geförderten Forschungsverbundes zum Thema „Die Bedeutung des Schreibens und kreativen Gestaltens für die Entwicklung des Menschen“. Bei dem Projekt arbeiten die Wissenschaftler mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ) zusammen.

An der Studie teilnehmen können alle, die vor Kurzem ins Berufsleben eingestiegen und zwischen 18 und 30 Jahre alt sind. Weitere Auskünfte zur Teilnahme geben die Projektmitarbeiterinnen Anne Bolwerk und Devi Erath gerne unter Tel.: 09131/85-26832
(Mo 16-18 Uhr, Di + Do 16–20 Uhr, Fr 12-16 Uhr).

Der Übergang in das Berufsleben stellt für viele junge Menschen eine Herausforderung dar. Bei dieser Herausforderung kann sich die Beschäftigung mit kulturellen und künstlerischen Themen positiv auf die eigene Gesundheit und die Persönlichkeit auswirken, so die These der Erlanger Forscher. Im Rahmen des Projekts arbeiten Neurologen, Psychologen, Kunst- und Museumspädagogen zusammen, um Wissen der Hirnforschung, der Psychologie und der Kunstpädagogik miteinander zu verbinden. Sie versprechen sich weitere Erkenntnisse darüber, wie sich die Auseinandersetzung mit Kunst auf die Funktionen des Gehirns sowie die persönliche Kreativität und das subjektive Befinden auswirkt.
Bisherige Befunde aus einer ersten Datenerhebung im Jahr 2011 weisen darauf hin, dass Kunst als Ressource zur Bewältigung der Übergangsphase vom Berufsleben in den Ruhestand eine wichtige Rolle spielt. 60 Teilnehmer zwischen 60 und 72 Jahren, die vor Kurzem in Rente gegangen waren, beteiligten sich im vergangenen Jahr an den Tests in der Neurologischen Klinik und nahmen anschließend an den Kunstkursen im KPZ teil. Nun wollen die Forscher der Frage nachgehen, ob und wie sich die Beschäftigung mit Kunst auch in der Übergangsphase „Berufseinstieg“ auswirken kann.

Im Rahmen der Studie führt das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum (KPZ) im Germanischen Nationalmuseum zwei verschiedene Kunstkurse durch, bei denen es um Aspekte des künstlerischen Erlebens und Schaffens geht. Den Kursteilnehmern bietet sich dabei die Möglichkeit, ihr eigenes kreatives Potenzial zu entdecken und dieses in unterschiedlichen Techniken und Themenstellungen oder in Auseinandersetzung mit den im Museum gezeigten Kunstwerken weiterzuentwickeln. Die Kurse finden ab Mai einmal in der Woche abends für ca. zwei Stunden über einen Zeitraum von zehn Wochen statt und werden kostenfrei angeboten. Sie erfordern jedoch die Bereitschaft, sich an Untersuchungen in der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen vor, direkt nach und ca. sechs Monate nach dem Kunstkurs zu beteiligen.
Weitere Informationen für die Medien:

Devi Erath
Institut für Psychogerontologie
Tel.: 09131/85-26832

Anne Bolwerk
Neurologische Klinik
Tel.: 09131/85-26832
anne.bolwerk@uk-erlangen.de

Media Contact

Dr. Pascale Anja Dannenberg idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de/

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