Studie zur Erhaltung der genetischen Vielfalt

Die Erhaltung der Biodiversität, darunter auch die genetische Vielfalt, ist ein wichtiger Auftrag des Naturschutzes. Die genetische Vielfalt wird jedoch durch eine landschaftspflegerische Praxis bedroht, die eigentlich Naturschutzwecken dienen sollte: Bei Gehölzpflanzungen und Begrünungsmaßnahmen in der freien Natur (z.B. Renaturierungs-, Erhaltungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen) werden häufig gebietsfremde Herkünfte heimischer Arten eingesetzt, d.h. das Pflanzgut wird nicht in demselben Gebiet gewonnen, in das es später ausgebracht wird. Durch die massenhafte Anpflanzung solcher gebietsfremden Herkünfte kann es zu einer genetischen Veränderung der regionalen heimischen Flora kommen.

„Anpassungen, die im Laufe vieler Jahrtausende entstanden sind, können durch die Verwendung gebietsfremder Herkünfte verloren gehen. Auch in Zusammenhang mit Umweltveränderungen wie dem Klimawandel ist eine ausreichend breite genetische Vielfalt eine wesentliche Voraussetzung für die Anpassungsfähigkeit unserer Arten“, sagte BfN-Präsident Hartmut Vogtmann.

In einigen Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg) werden bereits zertifizierte Gehölze regionaler Herkunft angeboten, deren Verwendung z.T. sogar rechtlich vorgesehen ist. Auch für Grünlandarten gibt es bereits einige Anbieter regionaler Herkünfte.

Zur fachlichen Unterstützung der betroffenen Akteure wurde vom BfN eine Literaturstudie beauftragt, die stichprobenhaft die vorhandene Fachliteratur ausgewertet hat. Die Studie zeigt auf knapp 50 Seiten mögliche negative Auswirkungen gebietsfremder Herkünfte auf die biologische Vielfalt. Sie stellt den Wissensstand zur genetischen Variabilität und Differenzierung häufiger Gehölze und Grünlandarten beispielhaft dar und nennt ökonomisch relevante Konsequenzen bei der Verwendung gebietsfremder Herkünfte.

Das Skript ist erhältlich unter http://www.floraweb.de/neoflora/genetischevielfalt.html oder kann auf Anfrage kostenfrei zugesendet werden (Kontakt: neobiota@bfn.de).

Hinweis: Start Naturathlon 2007 – Treffpunkt Wald 22. Juli

Der NATURATHLON -Treffpunkt Wald ist ein „sportliches Natur-Abenteuer“ und findet als größtes Natursportereignis vom 22. Juli bis 04. August 2007 in Deutschland statt. Die Strecke führt vom Schwarzwald bis nach Berlin (ca. 1.800 km). In acht Teams durchqueren 32 Sportler mit dem Fahrrad Deutschland. Dabei besuchen sie ausgewählte Wälder, die in ihrer Art besonders typisch für die biologische Vielfalt der deutschen Wälder sind. Neben sportlicher Fitness wird von den Sportlern auch Wissen über die Natur der Wälder erwartet. An Aktionspunkten müssen die Naturathleten sportliche und spannende Aufgaben lösen, die im Zusammenhang mit dem Thema Wald und Naturschutz stehen.

Der Naturathlon – Treffpunkt Wald 2007 wird vom Bundesumweltministerium gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit der Initiative Treffpunkt Wald, dem Deutschen Forstverein und dem NABU veranstaltet. Informationen unter www.naturathlon.de oder www.treffpunktwald.de

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Franz August Emde idw

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