DDT beeinträchtigt die Entwicklung von Kindern

Kinder, die im Mutterleib dem Pestizid DDT ausgesetzt waren, haben Schwierigkeiten bei der weiteren Entwicklung. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen. Das Schädlingsbekämpfungsmittel wurde in Amerika und Großbritannien in den siebziger Jahren verboten. Heute wird es in einigen Ländern noch immer zur Bekämpfung der Malaria übertragenden Moskitos eingesetzt. Es war bereits bekannt, dass DDT mit verfrühten Geburten und einem geringen Geburtsgewicht in Zusammenhang steht. Die Wissenschaftler erklärten, dass ihre in dem Ergebnisse dem Fachmagazin Pediatrics veröffentlichten Forschungsergebnisse bei der aktuellen Debatte um die Bekämpfung von Malaria berücksichtigt werden sollten.

DDT bleibt lange nach dem Einsatz in der Umwelt, lagert sich in der Nahrungskette und in den Fettgeweben von Tieren und Menschen ab. Im Laufe der Zeit wird es zu DDE und DDD abgebaut, die ähnliche chemische und physikalische Eigenschaften haben. 33 Jahre nach seinem Verbot in Amerika kann DDT laut BBC heute noch bei fünf bis zehn Prozent der Menschen nachgewiesen werden. DDE träg fast jeder Mensch in sich. Die Forscher ermittelten die Blutwerte von DDT und DDE bei 360 schwangeren Frauen. Diese Frauen waren großteils in Mexiko geboren, wo DDT erst im Jahr 2000 verboten wurde. Faktoren wie Alter, Einkommen, Ausbildung, Ehestand und Arbeitsverhältnis, das Geschlecht des Kindes, die Stilldauer und die Qualität des häuslichen Umfeldes wurden bei der folgenden Auswertung berücksichtigt. Die mentalen und körperlichen Fähigkeiten der Kinder testete das Team im Alter von sechs, zwölf und 24 Monaten.

Jede zehnfache Erhöhung der DDT Werte bei der Mutter entsprach einer Verringerung von zwei bis drei Punkten bei der mentalen Entwicklung im Alter von zwölf und 24 Monaten. Kinder, die im Mutterleib den größten DDT Mengen ausgesetzt waren, schnitten bei den Tests zwischen sieben und zehn Punkte schlechter ab als jene Kinder, die am wenigsten belastet wurden. Bei den körperlichen Fähigkeiten ergab sich für jede zehnfache Erhöhung ein um zwei Punkte schlechteres Abschneiden im Alter von sechs und zwölf Monaten. Ähnliche aber schwächer ausgeprägte Auswirkungen wurden bei DDE nachgewiesen. Je länger die Kinder gestillt wurden, desto besser schnitten sie bei den Entwicklungstests ab. Die leitende Wissenschaftlerin Brenda Eskenazi erklärte, dass diese Daten zu berücksichtigen seien, wenn man DDT in manchen Ländern weiter einsetzt oder einen erneuten Einsatz überlegt. Frauen und Kinder seien zu schützen. Die Forscher planen, die an der aktuellen Studie teilnehmenden Kinder weiter zu begleiten.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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