Kinderlosigkeit – Fluch für den einen, Segen für den anderen

Paare für die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Kinderwunsch und sozialen Beziehungen gesucht


Menschen gestalten ihre sozialen Beziehungen ganz unterschiedlich: Viele pflegen enge Kontakte zur Familie, andere dagegen konzentrieren sich stärker auf einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.

Die Psychologen der Humboldt-Universität PD Dr. Franz J. Neyer und Dipl.-Psych. Cornelia Wrzus haben bereits in früheren Studien herausgefunden, dass Personen sich einem anderen Menschen umso näher fühlen, je stärker sie miteinander verwandt sind. Nun wollen die beiden Wissenschaftler die Ursachen erforschen, die zu Unterschieden im Näheempfinden in sozialen Netzwerken führen: die Familiensituation, so die Forscher, spielt offenbar eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des sozialen Netzes.

Sie suchen Paare im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, die seit mindestens drei Jahren in einem gemeinsamen Haushalt leben und

1. ungewollt kinderlos sind oder
2. bewusst keine Kinder bekommen haben oder
3. mindestens zwei leibliche Kindern haben oder
4. eine Patchwork-Familie gegründet haben. Eine Familie wird dann als Patchwork-Familie bezeichnet, wenn einige der Kinder im Haushalt nicht die leiblichen Kinder beider Erwachsener sind.

Die Studie soll nicht nur zeigen, inwiefern sich die sozialen Beziehungen von Eltern und kinderlosen Paaren unterscheiden. Vergleiche zwischen bewusst kinderlosen Paaren und Partnern, die sich (zunächst noch unerfüllt) ein Kind wünschen, sollen Aufschluss darüber geben, welche Bedeutung der eigene Nachwuchs für Familienbeziehungen – und auch für Freundschaften – hat. Unklar ist bislang auch, warum sich Paare für oder gegen ein Kind entscheiden. Die gängige Meinung, dass Paare allein aus egoistischen Gründen kinderlos bleiben, teilen die Psychologen nicht.

>> Wer als Paar an dieser Studie teilnehmen möchte, kann sich unter im Psychologischen Institut der Humboldt-Universität melden: Tel. [030] 2093 9344. Für die 90minütige Befragung erhält jedes Paar eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro – weit größer könnte allerdings der Anreiz sein, sich Fragen zu stellen, über die man sich vorher keine Gedanken gemacht hat.

Informationen PD Dr. Franz J. Neyer und Dipl.-Psych. Cornelia Wrzus
Telefon [030] 2093 – 9419, – 9344
e-mail neyer@rz.hu-berlin.de, cornelia.wrzus@psychologie.hu-berlin.de

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