Orgasmus-Schwierigkeiten genetisch bedingt

Höhepunkt als Verfahren zur Auswahl attraktiver Partner denkbar

Die Ursache warum manche Frauen nur schwer einen Orgasmus erreichen, könnte auf ihre Gene zurückzuführen sein. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Twin Research Unit des St Thomas’ Hospital gekommen. Untersuchungen mit 4.000 Zwillingen ergaben, dass der weibliche Orgasmus überhaupt nicht so psycho-sozial bedingt ist wie manche annehmen. Diese Schwankungen seien sogar von Vorteil und hätten sich entwickelt, um Frauen beim Ermitteln des besten männlichen Partners zu unterstützen. Das Wissen um die entscheidenden Gene könne bei der Entwicklung von Medikamenten zur Förderung eines Orgasmus eine wichtige Rolle spielen. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Biology Letters veröffentlicht.

Die Studienergebnisse legen laut BBC auch nahe, dass Frauen, die leicht zum Orgasmus kommen, auch mit Partnern zufrieden sein können, die weniger gute Liebhaber sind. Das Team um Tim Spector führte DNA-Tests mit mehr als 4.000 Frauen zwischen 19 und 83 Jahren durch. Eine Hälfte der Teilnehmerinnen waren eineiige Zwillinge, die andere zweieiige. Identische Zwillinge verfügen über die gleiche DNA, zweieiige nicht. Die Frauen wurden zusätzlich gebeten vertrauliche Fragebögen über ihr Sexualleben auszufüllen. Ein Drittel der Frauen gab an, selten oder nie einen Orgasmus zu erreichen. Mehr als ein Zehntel erklärte, sie gelangten während des Geschlechtsverkehrs immer zum Höhepunkt. Mehr Frauen konnten durch Masturbation einen Orgasmus erreichen. 34 Prozent erreichten ihn immer. Studien mit Männern haben gezeigt, dass sie nur in zwei Prozent der Fälle beim Beischlaf nicht zu einem Orgasmus kommen.

Allgemein war die Orgasmusfrequenz bei eineiigen Zwillingen höher. Aus diesem Grund gingen die Wissenschafter von einer genetischen Komponente aus. „Wir haben nachgewiesen, dass zwischen 34 und 45 Prozent der Schwankungen in der Fähigkeit einen Orgasmus zu erreichen durch genetische Schwankungen erklärt werden können. Es gibt einen biologischen Einfluss, der nicht nur auf Erziehung, Religion oder Rasse zurückgeführt werden kann. Die Erblichkeit legt nahe, dass die Evolution eine Rolle spielt.“ Eine Theorie geht davon aus, dass der Orgasmus die Fruchtbarkeit fördert. Frühere Studien zeigten, dass Frauen während fruchtbarer Tage etwas wahrscheinlicher zu einem Höhepunkt kommen und dass die Spermaaufnahme während des Orgasmus erhöht ist. Laut Spector geht eine andere Theorie davon aus, dass der Orgasmus ein Instrument zur Auswahl attraktiver männlicher Partner sei. Die Ermittlung der entscheidenden Gene kann jedoch noch Jahre dauern, da es sich auch um Hunderte handeln könnte.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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