Norddeutschland wichtige Plattform für Erschließung der nordeuropäischen Märkte

Studie von AmCham Germany und Droege & Comp.: Norddeutsche Bundesländer als Unternehmensstandorte aus Sicht von US-Unternehmen

Aufholbedarf für Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

Norddeutschland ist für die 133 dort ansässigen US-Unternehmen ein beliebter Standort. Für knapp ein Drittel der US-Unternehmen in Norddeutschland lagen in 2004 Umsatz, Profitabilität und Investitionen über den Erwartungen. Der Ausblick der in Norddeutschland ansässigen US-Unternehmen für das laufende Jahr ist optimistisch: 29 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Umsatzsteigerung in 2005; bei Profitabilität und Investitionen wird eine stabile und planmäßige Entwicklung angenommen. Die Erwartungen an das Wachstum sind bei der Mehrheit der Unternehmen positiv. Externes Unternehmenswachstum ist langfristig vorrangig (57 Prozent) gegenüber organischem internen Wachstum (50 Prozent). Das organische Unternehmenswachstum ist durch die schwache Gesamtkonjunktur begrenzt. Dies ist das aktuelle Stimmungsbild unter US-Investoren in Norddeutschland, das die Studie widerspiegelt. Die Ergebnisse der Befragung wurden heute von der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany) und der Internationalen Unternehmer-Beratung Droege & Comp. auf einer Pressekonferenz in Hamburg vorgestellt.

Regionale Kundennähe und eine enge See-/Hafenanbindung

Die Nähe zu Märkten und Kunden in Deutschland und die Anbindung an die wachsenden Regionen Nordosteuropas stellen das wesentliche Motiv für die Unternehmensansiedlung in Norddeutschland dar. 57 Prozent der befragten Unternehmen gaben regionale Kundennähe als entscheidenden Pluspunkt ihrer gegenwärtigen Standorte in Norddeutschland an. Die enge See-/Hafenanbindung gehört zu den wichtigsten Bestandteilen norddeutscher Infrastruktur (20 Prozent). Die hohe Lebensqualität der norddeutschen Bundesländer wird hingegen nicht als wichtiger Standortfaktor angesehen.

Die norddeutschen Standorte im Vergleich

Als attraktivster Standort unter den norddeutschen Bundesländern wird Hamburg mit „Leuchtturmfunktion“ wahrgenommen. Hamburg dient als „heimliche Hauptstadt“ des Nordens. Auch spricht man Hamburg, ähnlich wie dem Süden Deutschlands, eine unternehmerfreundliche Finanzadministration zu.

Schleswig-Holstein und Bremen sind wirtschaftsstrukturell verschieden, bieten aus Sicht amerikanischer Investoren aber gleich attraktive Bedingungen. Weniger attraktiv eingeschätzt wird Mecklenburg-Vorpommern aufgrund seiner Struktur als Flächenstaat mit schwacher industrieller Basis. Ferner gilt es als das Bundesland, das am strengsten im Umgang mit Steuererklärung, Betriebsprüfung und Umsatz-Sonderprüfung verfährt.

Aus der Sicht der Befragten müssen bürokratische Abläufe verbessert werden durch länderübergreifende Investorenberatung und -betreuung. Hierzu gehört auch die Intensivierung der Kooperation öffentlicher Institutionen und Verwaltungen. Dr. Ralph Hartmann, Partner bei Droege & Comp., fasst zusammen: „Die potenzielle Brückenkopffunktion Norddeutschlands für US-Unternehmen zur Erschließung und Bearbeitung nordeuropäischer Märkte muss weiter ausgebaut und gefördert werden. Dabei kommt es darauf an, die Standortfaktoren und Anziehung von US-Investoren auf Basis länderübergreifender Wirtschaftsförderung und eines ganzheitlichen Standortmarketings zu verbessern.“

Fred B. Irwin, Präsident der AmCham Germany, fasst die Stimmung der US-Unternehmen zusammen: „Das Engagement von US-Unternehmen in Norddeutschland muss gesichert und ausgeweitet werden. Es kommt allerdings darauf an, die Rahmenbedingungen kontinuierlich zu verbessern und Reformen konsequent anzugehen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.“

Media Contact

Andrea Behrens presseportal

Weitere Informationen:

http://www.droege.de

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