Schlechte Vorbereitung auf den Emissionshandel
Die Mehrzahl der Unternehmen in Baden-Württemberg fühlt sich für den Emissionshandel nicht gerüstet. Viele wussten bis vor kurzem gar nicht, dass sie betroffen sind.
Die Bundesregierung wird bis Ende März entscheiden, wie der Handel mit Emissionsrechten in Deutschland konkret aussehen soll. Dann wird es auch für die circa 180 Unternehmen in Baden-Württemberg ernst, die aufgrund ihres hohen Kohlendioxid-Ausstoßes ab 2005 am EU-weiten Handel mit Emissionsrechten teilnehmen müssen. Doch nur gut die Hälfte dieser Betriebe wusste bis vor kurzem überhaupt, dass sie betroffen sind. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine Umfrage des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe.
Entsprechend halbherzig wurden bisher die Vorbereitungen auf den Emissionshandel betrieben. Selbst von den Unternehmen, die über ihre Teilnahmeverpflichtung sicher Bescheid wissen, hat erst ein Drittel geklärt, welche Personen für das Thema im Unternehmen zuständig sind. Lediglich 18 Prozent der Unternehmen kannten ihren voraussichtlichen Kohlendioxid-Ausstoß und nur zehn Prozent hatten über Maßnahmen zur Emissionsminderung nachgedacht. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen hinken bei der Umsetzung hinterher.
Die Umfrage des Fraunhofer ISI im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg zeigte, dass die Betriebe ihren eigenen Informationsstand als schlecht bezeichnen. Rund 50 Prozent fühlten sich wenig oder gar nicht über das Instrument Emissionshandel informiert, lediglich 13 Prozent waren zufrieden.
In der Umfrage sollten die Unternehmen auch angeben, welche Schulungskonzepte sie zur Vorbereitung auf den Emissionshandel bevorzugen würden. Gefragt sind demnach Tagesseminare, Checklisten, Leitfäden und Lern-CD-ROMs, während Foren und sonstige Angebote im Internet wenig Zustimmung erhielten.
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Dr. Joachim Schleich
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