Workshop zum Thema Grundwassersanierung am Helmholtz Zentrum München

Das Symposium „Isotopen im Grundwasserschutz“ vermittelt neue Erkundungsmethoden zum natürlichen Schadstoffabbau in Altlasten. Isotopenuntersuchungen liefern hier Schlüsselinformationen für nachhaltige und kostengünstige Sanierungsstrategien. Durch die Beteiligung von Politik, Behörden, Industrie und Wissenschaft wollen die Veranstalter, Dr. Heinrich Eisenmann, Geschäftsführer der Isodetect GmbH, und Dr. Martin Elsner, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Grundwasserökologie des Helmholtz Zentrums München, den Wissens- und Technologietransfer beschleunigen.

Typische Grundwasser-Schadstoffe wie Mineralölverbindungen, chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Pestizide sind eine erhebliche Belastung für die Umwelt und eine Gefahr für die menschliche Gesundheit. In Deutschland gibt es über 300.000 altlastenverdächtige Flächen, für die kostspielige Überwachungs- oder Sanierungskonzepte erstellt werden müssen. Bisher wurden die Schadstoffe meist mit Hilfe aufwändiger Technologien wie Auskoffern oder Hochpumpen aus dem Grundwasser entfernt. In vielen Fällen liefert jedoch die Natur selbst eine weitaus kostengünstigere Sanierungsstrategie, denn die meisten Schadstoffe können von Mikroorganismen vollständig abgebaut werden. Die Behörden verlangen allerdings einen eindeutigen und quantitativen Nachweis für die biologische Selbstreinigung. Konventionelle Konzentrationsmessungen reichen zur Evaluierung des biologischen Abbaus nicht aus.

„Mit einem Isotopenmonitoring können biologische Abbauprozesse und die Verursacher von Verunreinigungen oft eindeutig nachgewiesen und Abbauraten quantifiziert werden“, so Eisenmann, dessen Firma Umwelt-Isotopenuntersuchungen anbietet.

Das Symposium findet unter dem Dach der Wasserchemischen Gesellschaft der GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) statt und soll dazu beitragen, Ingenieure, Behörden und Wissenschaftler bei der Anwendung von Isotopenuntersuchungen im Grundwasserschutz in engen Kontakt zu bringen. „Indem wir alle Beteiligten an einen Tisch holen, beschleunigen wir die Weiterentwicklung modernster umweltanalytischer Verfahren“, erläutert Elsner, wissenschaftlicher Organisator der Veranstaltung. „Unser Ziel ist es, mit modernster Wissenschaft einen direkten Beitrag zum Grundwasserschutz zu leisten – und das geht nur über engen Austausch!“

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Das Symposium „Isotopen im Grundwasserschutz – Anwendung und Forschung“ findet am 20. Und 21.10.2010 am Helmholtz Zentrum München, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg statt. Informationen zu Anmeldung, Hotels, Terminen und Gebühren erhalten Sie unter http://www.grundwasser-isotopen.de.

Das Institut für Grundwasserökologie am Helmholtz Zentrum München beschäftigt sich mit dem Abbau und Transport von Schadstoffen im Grundwasser und deren Auswirkungen auf das Ökosystem. Zentrales Ziel ist die Erforschung von mikrobiellen Selbstreinigungsprozessen und Limitationen des Schadstoffabbaus. Damit werden Entscheidungsgrundlagen für das Management des Ökosystems Grundwasser als wichtige Trinkwasserquelle geschaffen. Homepage: http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe

Das Helmholtz Zentrum München ist das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Als führendes Zentrum mit der Ausrichtung auf Environmental Health erforscht es chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus. Das Helmholtz Zentrum München gehört der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 16 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 26.500 Beschäftigten zusammengeschlossen haben. Homepage: http://www.helmholtz-muenchen.de

Ansprechpartner für Medienvertreter

Sven Winkler, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstraße 1 85764 Neuherberg

Tel.: 089-3187-3946, Fax 089-3187-3324, E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

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