Wissenschaft weltweit und frei im Netz

Wissenschaftler/innen werden in der Regel aus Steuermitteln und somit von der Allgemeinheit finanziert – ein Grund, auch ihre Forschungsergebnisse frei zur Verfügung zu stellen. Doch der Open Access über das Internet ist in Deutschland noch keine tägliche Praxis.

Deshalb machen sich hierzulande immer mehr Wissenschaftseinrichtungen gemeinschaftlich für einen kostenlosen Zugang zu Forschungsergebnissen stark. Ein Beispiel ist die ZBW. Vom 26. bis 27. Januar 2009 veranstaltet die weltweit größte Wirtschaftsbibliothek im Rahmen des „oa-net-work“ einen Open-Access-Workshop.

Um die Reichweite ihrer Forschungsergebnisse deutlich zu erhöhen, würden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Aufsätze gern nach dem Open-Access-Prinzip veröffentlichen – im Internet, umsonst und für jeden zugänglich. Dies zeigen wiederholt unterschiedliche Studien. Stehen die Arbeiten entweder nur im Netz oder zumindest neben einer gedruckten Fassung auch im Netz, sind Forschungsergebnisse schnell im Umlauf und können besser zitiert werden. Schließlich ist die Zitationshäufigkeit die Währung der Wissenschaft.

Doch in der Praxis spielt Open Access in Deutschland noch eine untergeordnete Rolle. Woher kommt die Skepsis und wie lässt sich Open Access an wissenschaftlichen Institutionen und Einrichtungen in Deutschland besser voranbringen? Welche Möglichkeiten und Chancen bietet Open Access für Verlage? Und wie könnte der Dialog und die Zusammenarbeit mit Verlagen aussehen?

Um diese zentralen Fragen dreht sich ab heute zwei Tage lang der Open-Access-Workshop des bundesweit tätigen „oa-net-work“, einem Multiplikatoren-Netzwerk für alle, die sich im Bereich Open Access engagieren und sich in ihrer täglichen Arbeit mit diesem Thema beschäftigen. Bundesweit rund vierzig Fachexperten aus Universitäten, aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck-Gesellschaft oder der Leibniz-Gemeinschaft werden erwartet.

Veranstalter des Workshops ist die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) mit Standorten in Kiel und Hamburg. Die ZBW ist mit über vier Millionen Publikationen in gedruckter und elektronischer Form und 25.000 abonnierten Zeitschriften die weltweit größte Wirtschaftsbibliothek. Als Dienstleister für Bildung und Forschung fördert die ZBW die Open-Access-Bewegung und somit den freien Zugang zu wissenschaftlicher Forschungsliteratur. Beispielsweise gibt die Zentralbibliothek zusammen mit dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel das E-Journal „Economics“ heraus, eine interaktive elektronische Zeitschrift für Wirtschaftswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus aller Welt, die von renommierten Wirtschaftsforschern begutachtet wird. Zudem bietet die ZBW im Rahmen von NEREUS, dem europäischen Netzwerk wirtschaftswissenschaftlicher Bibliotheken, unter dem Namen „Economists Online“ zusammen mit Partnern einen Online-Zugang auf die Veröffentlichungen von rund 1.000 weltweit führenden Ökonom/inn/en.

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