Robuste Produktion von Mikro- und Nano-Jets

Eine neu entwickelte, innovative Technik für Flüssigkeitsstrahlen im Mikro- und Nanometerbereich dürfte Prozesse, Technologien und Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie und anderen Branchen nicht nur erleichtern, sondern auch voran treiben.

Zu einer kontrollierten Produktion von Objekten in den Größenordnungen Mikrometer und Nanometer, seien es nun Strahlen oder Kapseln, gehört ein hohes Maß an Genauigkeit und Präzision. So muss beispielsweise die Größe eines gekapselten Partikels exakt definiert sein, damit es für andere Zwecke wie z.B. als Lebensmittelzusatz genutzt werden kann. Zudem muss die Standardabweichung der Partikelgrößen sehr klein sein, weil gekapselte Partikel sonst nicht nutzbar wären.

Eine Innovation aus Spanien, die sich elektrohydrodynamische Kräfte zunutze macht, könnte zu extrem genauen und präzisen Strahlen von Flüssigkeiten und gekapselten Partikeln mit Durchmessern im Mikro- und Nanometerbereich führen. Konkret werden dabei durch konzentrische, elektrifizierte Nadeln zwei nicht mischbare Flüssigkeiten bei definierten Durchflussraten injiziert. Beim Passieren von elektrifizierten, konischen Menisci, die das Ende der Nadeln umgeben, bilden sie einen kombinierten Strahl aus zwei strömenden Flüssigkeiten.

Aus dem kombinierten Strahl wird schließlich ein Aerosol aus einer Mischung von Tröpfchen, in der eine Flüssigkeit die andere umgibt. Diese Technologie kann auch für Einkapselungsprozesse vorteilhaft angewandt werden, beispielsweise dann, wenn eine Flüssigkeit eine Fotopolymerlösung ist, die unter Einwirkung von ultraviolettem Licht oder geeigneten thermischen bzw. chemischen Reagenzien aushärtet. Die gekapselten Objekte des Strahls weisen einen exakt spezifizierten Größenbereich mit schmaler Standardabweichung der Größendispersion auf. Der Prozess ist zudem so gut regelbar, dass er ganz bestimmte Partikelgrößen liefert.

Diese Technologie ist in Fällen anwendbar, in denen eine Flüssigkeit von ihrer Umgebung isoliert werden muss oder in denen mehrschichtige Mikro- oder Nano-Jets benötigt werden. So ist er beispielsweise gut in der Lebensmitteltechnologie oder bei der Verabreichung von Medikamenten einsetzbar, wann immer empfindliche Substanzen vor Zerfallserscheinungen oder einer Beteiligung an Reaktionen geschützt werden müssen. Mehrschichtige Mikro- oder Nano-Partikel könnten überdies als Bestandteile von Makrokomponenten mit speziellen Eigenschaften (z.B. von hoch stabilen Verbundwerkstoffen) dienen. Typische Anwendungen wären die Spezialmaterialverarbeitung wie etwa die Partikelbeschichtung, die Oberflächenbehandlung und die Glasfaserproduktion.

Kontakt:

Maria Jose Romero Garcia de Parades
Instituto de Fomento de Andalucia
Torneo 26, 41002 Sevilla, Spanien
Tel: +34-95-5064232
Fax: +34-95-5064230
Email: mariajose.romero.ext@juntadeandalucia.es

Media Contact

Maria Jose Romero ctm

Weitere Informationen:

http://www.ceseand.cica.es

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer