Chirurgen planen Operationen virtuell

Siemens Healthcare hat PreOPlan gemeinsam mit Synthes entwickelt, dem Weltmarktführer für Knochenimplantate. Der Chirurg kann mit PreOPlan seinen geplanten Eingriff auf einem Röntgenbild des Patienten simulieren.

Dabei kann er anhand einer integrierten Implantate-Datenbank bestimmen, welche Knochenimplantate am besten geeignet sind. Anhand des Planungsberichts kann der Arzt nachweisen, wie er sich auf den Eingriff vorbereitet hat, und seinem Patienten die Operation vorab anschaulich erklären. Außerdem kann das OP-Personal den Bericht zur Vorbereitung der Operation nutzen. PreOPlan ist derzeit in Europa verfügbar, die Zulassung für die USA steht aus.

In der Regel planen Chirurgen routinemäßige Operationen von Knochenbrüchen der Extremitäten mithilfe eines Röntgenbildes der Fraktur „im Kopf“ oder zeichnen das geplante Vorgehen händisch auf der Aufnahme ein. Allerdings kann der Arzt vorab nur schätzen, welche Implantate am besten geeignet sind, um die Bruchstelle zu fixieren.

Außerdem kann er nicht genau dokumentieren, wie er sich auf den Eingriff vorbereitet hat. Immer mehr Krankenhäuser fordern aber einen solchen Nachweis. Mit PreOPlan können Chirurgen an einem PC Routine-Operationen schnell, sicher und nachweisbar vorbereiten.

Die Software ermöglicht es dem Arzt, einen Knochenbruch anhand eines digitalen Röntgenbildes des Patienten zu analysieren: Der Arzt kann die Fraktur am Bildschirm segmentieren, vermessen und die Bruchstelle anatomisch korrekt wieder zusammenfügen. Aus einer Datenbank mit Knochenimplantaten von Synthes werden automatisch alle geeigneten Implantate für die jeweilige anatomische Region vorgeschlagen.

Je nach ausgewähltem Implantat kann der Arzt dessen Länge, Winkel oder Dicke anschließend direkt auf dem Planungsbild anpassen. Im folgenden Schritt schlägt PreOPlan automatisch eine Reihe von möglicherweise benötigten zusätzlichen Implantaten – beispielsweise Schrauben zum Fixieren – vor. Insgesamt dauert die Planung einer Routine-Operation mit PreOPlan nur wenige Minuten.

Die Software ist auch für Korrekturen von Beinfehlstellungen am Knie einsetzbar. Dabei wird ein Schenkelknochen nahe des Knies durchtrennt und ein Keil entfernt, um eine Fehlstellung der Beine zu korrigieren. Mithilfe von PreOPlan kann der Operateur vorab berechnen, an welcher Stelle, in welchem Winkel und in welcher Größe er den Keil entnehmen muss, um das Bein zu begradigen. (IN 2012.03.5)

Disclaimer: PreOPlan ist momentan nicht für alle Länder in Europa wegen der Erfüllung der Sprachvorgaben an die GA und das User Interface verfügbar. Bitte wenden Sie sich wegen Details an Ihren Siemens-Vertrieb im Land.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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