Verbesserungen bei der Herstellung künstlicher Gelenke

Die durchschnittliche Haltbarkeit von orthopädischen Implantaten beträgt lediglich etwa 10 Jahre. Dies liegt hauptsächlich an der Osteolyse, die durch den Verschleiß der Materialien verursacht wird. Daher mussten die vorhandenen, vor allem aus Aluminiumoxid oder Zirkonoxid bestehenden Keramikarten hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit, Festigkeit, hydrothermischen Stabilität und des Risswiderstands verbessert werden.

Die Verbindung verschiedener Bestandteile ergibt häufig einen Verbundstoff mit guten chemischen und physikalischen Eigenschaften unter Nutzung der jeweiligen Vorteile der einzelnen Verbundmaterialien. Die Zugabe eines Zirkonoxidanteils bei Aluminiumoxid ergibt zirkonoxidverstärktes Aluminiumoxid (ZTA – Zirconia Toughened Alumina), ein „Verbundmaterial“ mit einer erhöhten Bruchfestigkeit, Biegefestigkeit und Ermüdungsbeständigkeit. Die herkömmlichen Verfahren zur Gewinnung von ZTA-Bestandteilen haben sich als untauglich zur Erzielung einer feinen und homogenen Struktur erwiesen. Dennoch ermöglicht die neue Herstellungsmethode in nichtwässrigen Medien gegenüber den konventionellen Pulvermischverfahren die Präparation von Verbundstoffen mit einer deutlich kleineren und engeren, partikelgroßen Verteilung des Zirkonoxids. So können hochdichte ZTA-Nanoverbundstoffe (NZTA) mit einer sehr homogenen Mikrostruktur und besseren physikalischen Eigenschaften gewonnen werden.

Im Zuge des BIOKER-Projekts wurde herausgefunden, dass ein kleiner Anteil von gleichmäßig verteilten Zirkonoxid-Nanopartikeln für deren verbesserten Abnutzungswiderstand verantwortlich ist. Dadurch wird auch die Haltbarkeit verbessert. Die Zirkonoxidpartikel bilden unter Druck ein kompressives Restspannungsfeld, das den Nanoverbundstoff vor langsamem Risswachstum schützt. Auf diese Weise werden neue Wege für die Entwicklung von oxidkeramik-basierten Nanostruktur-Verbundstoffen erschlossen. In diesem Zusammenhang müssen noch die Schwierigkeiten bei der Massenproduktion von NZTA behandelt werden. Dabei ist zu beachten, dass deren Herstellung und Bearbeitung einfacher als bei entsprechenden Ersatzstoffen ist.

Media Contact

Dr. Ramón Torrecillas ctm

Weitere Informationen:

http://www.csic.es

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer